Was ist dichtefunktion?

Dichtefunktion (Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion)

Die Dichtefunktion, auch Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion (WDF) genannt, ist ein Begriff aus der Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik. Sie beschreibt die relative Wahrscheinlichkeit, dass eine stetige Zufallsvariable einen bestimmten Wert annimmt. Im Gegensatz zu Wahrscheinlichkeitsmassenfunktionen, die diskrete Wahrscheinlichkeiten für diskrete Zufallsvariablen angeben, gibt die Dichtefunktion keine direkte Wahrscheinlichkeit für einen einzelnen Wert an. Stattdessen gibt sie die Wahrscheinlichkeitsdichte an diesem Wert an. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufallsvariable einen Wert in einem bestimmten Intervall annimmt, wird durch die Integration der Dichtefunktion über dieses Intervall berechnet.

Wichtige Eigenschaften:

  • Nicht-Negativität: Die Dichtefunktion f(x) ist immer größer oder gleich Null für alle x.

  • Integration über den gesamten Definitionsbereich: Das Integral der Dichtefunktion über den gesamten Definitionsbereich der Zufallsvariablen ist gleich 1. Dies entspricht der Tatsache, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufallsvariable irgendeinen Wert annimmt, 100% beträgt.

  • Wahrscheinlichkeit eines Intervalls: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufallsvariable einen Wert zwischen a und b annimmt, wird durch das Integral der Dichtefunktion von a bis b berechnet: P(a ≤ X ≤ b) = ∫ₐᵇ f(x) dx.

Zusammenhang mit der Verteilungsfunktion:

Die Verteilungsfunktion (VF) (siehe auch: Verteilungsfunktion) F(x) gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass die Zufallsvariable einen Wert kleiner oder gleich x annimmt. Die Dichtefunktion ist die Ableitung der Verteilungsfunktion: f(x) = d/dx F(x). Umgekehrt ist die Verteilungsfunktion das Integral der Dichtefunktion.

Anwendung:

Dichtefunktionen werden in vielen Bereichen der Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie verwendet, beispielsweise bei:

  • Hypothesentests: Um zu bestimmen, wie wahrscheinlich es ist, ein bestimmtes Ergebnis zu erhalten, wenn eine bestimmte Hypothese wahr ist.

  • Schätzverfahren: Um die Parameter einer Wahrscheinlichkeitsverteilung auf der Grundlage von Stichprobendaten zu schätzen.

  • Simulation: Um Zufallszahlen zu erzeugen, die einer bestimmten Wahrscheinlichkeitsverteilung folgen.

Beispiele:

  • Normalverteilung: Die Dichtefunktion der Normalverteilung ist die bekannte Glockenkurve. (siehe auch: Normalverteilung)

  • Exponentialverteilung: Die Dichtefunktion der Exponentialverteilung wird häufig verwendet, um die Zeit bis zum Eintreten eines Ereignisses zu modellieren. (siehe auch: Exponentialverteilung)

  • Gleichverteilung: Die Dichtefunktion der Gleichverteilung ist konstant über ein bestimmtes Intervall. (siehe auch: Gleichverteilung)

Wichtige Konzepte: