Was ist devianz?

Devianz

Devianz bezeichnet in der Soziologie und Kriminologie Verhaltensweisen, die von den vorherrschenden Normen und Werten einer Gesellschaft oder einer Gruppe abweichen. Ob ein Verhalten als deviant gilt, hängt stark vom Kontext ab und kann sich im Laufe der Zeit ändern.

Wichtige Aspekte:

  • Definition und Perspektiven: Die Definition von Devianz ist relativ und kontextabhängig. Es gibt verschiedene soziologische Perspektiven auf Devianz, darunter der Funktionalismus, der Symbolische%20Interaktionismus und der Konflikttheorie, die unterschiedliche Erklärungsansätze für deviantes Verhalten liefern.
  • Normen und Werte: Devianz ist immer in Bezug auf die geltenden Normen und Werte einer Gesellschaft definiert. Was in einer Kultur als deviant gilt, kann in einer anderen Kultur akzeptabel oder sogar erwünscht sein.
  • Formen von Devianz: Devianz kann viele Formen annehmen, von leichten Regelverstößen bis hin zu schweren Straftaten. Beispiele sind Kriminalität, Drogenkonsum, psychische Erkrankungen oder auch unkonventionelle Lebensstile.
  • Theorien der Devianz: Es gibt eine Vielzahl von Theorien, die versuchen, deviantes Verhalten zu erklären. Dazu gehören unter anderem die Anomietheorie von Robert Merton, die Kontrolltheorie von Travis Hirschi und die Stigmatisierungstheorie von Howard Becker.
  • Soziale Kontrolle: Gesellschaften setzen Mechanismen der Soziale%20Kontrolle ein, um deviantes Verhalten zu verhindern oder zu sanktionieren. Diese Mechanismen können formeller Natur sein (z.B. Gesetze und Strafverfolgung) oder informeller Natur (z.B. soziale Ächtung und Ausgrenzung).
  • Funktionen von Devianz: Obwohl Devianz oft als negativ betrachtet wird, kann sie auch positive Funktionen für eine Gesellschaft haben. Sie kann beispielsweise zu sozialem Wandel beitragen, indem sie bestehende Normen und Werte in Frage stellt.