Die Chasaren waren ein nomadisches Reitervolk, das vom 7. bis zum 10. Jahrhundert in der Region des heutigen Südrusslands, Kasachstans, der Ukraine und des Kaukasus lebte. Sie waren keine ethnisch homogene Gruppe, sondern bestanden aus verschiedenen iranischen, turkischen und slawischen Stämmen.
Die Chasaren wurden erstmals im 6. Jahrhundert in chinesischen Aufzeichnungen erwähnt, aber ihr Aufstieg zu einer bedeutenden Macht erfolgte im 8. Jahrhundert unter ihrem Khan Bulan, der das Volk zum Judentum bekehrte. Dieses Ereignis wird als „Chasaren-Konversion“ bezeichnet.
Die chasarische Herrschaft erstreckte sich über ein riesiges Gebiet und sie führten ausgefeilte Handelsbeziehungen mit verschiedenen Kulturen und Religionen. Sie waren bekannt für ihre Fähigkeiten als Krieger und ihre organisierte Armee, die aus Kavallerie bestand. Ihre Hauptstadt war die Stadt Itil am Zusammenfluss von Wolga und Kama.
Im 10. Jahrhundert gerieten die Chasaren unter Druck von verschiedenen feindlichen Nachbarreichen wie den Kiewer Rus, den Byzantinern und den muslimischen Arabern. Letztendlich wurden sie von den Kiewer Rus im Jahr 965 erobert.
Die Geschichte der Chasaren ist Gegenstand zahlreicher Debatten und Spekulationen, insbesondere aufgrund ihres jüdischen Glaubens. Einige Theorien besagen, dass sie Nachkommen der verlorenen zehn Stämme Israels sind, während andere argumentieren, dass ihre jüdische Bekehrung nur politisch motiviert war. Die genaue Herkunft und Identität der Chasaren bleibt daher weiterhin umstritten.
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