Was ist calvinismus?

Der Calvinismus, auch bekannt als reformierter Protestantismus oder Reformed Theology, ist eine theologische Lehre, die auf den Ideen des französischen Reformators Jean Calvin (1509-1564) basiert. Der Calvinismus ist eine der Hauptströmungen des Protestantismus.

Der Calvinismus betont die Souveränität Gottes in allen Aspekten des Lebens und der Erlösung. Eine Lehre des Calvinismus ist das Konzept der "Prädestination", nach dem Gott im Voraus bestimmt hat, wer erlöst wird und wer nicht. Diese Vorherbestimmung basiert auf Gottes souveränem Willen und nicht auf den Taten oder Entscheidungen der Menschen. Der Calvinismus legt Wert auf die Tatsache, dass der Mensch von Natur aus sündig ist und dadurch nicht in der Lage ist, sich selbst zu erlösen. Das bedeutet, dass die Erlösung allein durch Gottes Gnade und nicht durch gute Werke oder Verdienste erhalten wird.

Eine weitere zentrale Lehre des Calvinismus ist das "Sola Scriptura" oder "allein die Schrift", was bedeutet, dass die Bibel die alleinige Autorität für Glaubensfragen ist. Der Calvinismus betont die Wichtigkeit einer klaren und ernsthaften Bibelauslegung.

Darüber hinaus hat der Calvinismus Auswirkungen auf verschiedene Bereiche des Lebens und der Gesellschaft. Die calvinistische Ethik legt Wert auf Disziplin, Fleiß und sparsames Wirtschaften. Dies hat zur Entstehung von wirtschaftlichen Ideen wie dem Kapitalismus und dem Arbeitsethos beigetragen.

Der Calvinismus hat eine lange Geschichte und ist in verschiedenen Teilen der Welt präsent, insbesondere in den Niederlanden, Schottland, den USA und Südafrika. Calvinistische Kirchen sind für ihre einfache und schlichte Architektur bekannt, die die Betonung auf den Gottesdienst und das Wort Gottes legt.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Calvinismus nicht von allen Christen unterstützt wird und dass es verschiedene Strömungen und Interpretationen davon gibt.