Was ist brettchenweben?

Brettchenweben

Brettchenweben ist eine alte Technik zur Herstellung schmaler, stabiler Bänder und Borten. Es wird mit einer Anzahl von Brettchen gewebt, die jeweils mehrere Löcher haben, durch die die Kettfäden gezogen werden. Durch das Drehen der Brettchen in verschiedenen Kombinationen entstehen unterschiedliche Muster.

Grundlagen des Brettchenwebens:

  • Brettchen: Kleine, meist quadratische Plättchen mit Löchern an den Ecken. Die Anzahl der Löcher variiert, üblich sind vier.
  • Kettfäden: Die Fäden, die durch die Löcher der Brettchen gezogen werden und die Länge des fertigen Bandes bilden.
  • Schussfaden: Der Faden, der quer durch die Kettfäden geführt wird, um das Gewebe zu bilden.
  • Webrahmen: Ein Rahmen, der die Kettfäden unter Spannung hält. Kann ein einfacher Tischwebrahmen oder auch eine improvisierte Lösung sein.

Der Webprozess:

  1. Kettfäden vorbereiten: Die Kettfäden werden in der gewünschten Länge zugeschnitten und durch die Löcher der Brettchen gefädelt. Die Reihenfolge und Farben der Fäden beeinflussen das Muster.
  2. Brettchen einrichten: Die Brettchen werden in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet, die ebenfalls das Muster beeinflusst.
  3. Weben: Die Brettchen werden in Gruppen oder einzeln gedreht, wodurch sich die Kettfäden heben und senken. Durch diese Öffnung (Fach) wird der Schussfaden geführt.
  4. Spannen: Nach jeder Schussreihe wird das Gewebe festgezogen, um eine gleichmäßige Struktur zu erhalten.

Mustergestaltung:

Die Mustergestaltung beim Brettchenweben basiert auf der Kombination verschiedener Faktoren:

  • Farbwahl der Kettfäden: Bestimmt die Farben des Musters.
  • Reihenfolge der Kettfäden in den Brettchen: Beeinflusst die Art der Linien und Flächen im Muster.
  • Drehrichtung der Brettchen: Vorwärts (S) oder rückwärts (Z) beeinflusst das Musterbild und die Textur.
  • Anzahl der Drehungen: Mehrere Drehungen in die gleiche Richtung erzeugen komplexere Muster.
  • Webbrief: Eine schriftliche oder grafische Anleitung, die die Reihenfolge der Drehungen angibt.

Wichtige Begriffe:

Anwendungsbereiche:

Brettchengewebte Bänder wurden und werden für eine Vielzahl von Zwecken verwendet:

  • Kleidung: Gürtel, Borten an Kleidern, Verzierungen.
  • Ausrüstung: Riemen, Tragegurte.
  • Dekoration: Bänder für Geschenke, Wandbehänge.
  • Handwerk: Schmuck, Lesezeichen.

Vorteile des Brettchenwebens:

  • Stabilität: Brettchengewebte Bänder sind sehr stabil und haltbar.
  • Vielseitigkeit: Es können komplexe Muster und Designs erstellt werden.
  • Portabilität: Die Ausrüstung ist relativ klein und leicht zu transportieren.

Ressourcen:

Es gibt viele Bücher, Websites und Online-Kurse, die das Brettchenweben lehren. Viele Brettchenweber teilen ihre Erfahrungen und Muster online.

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