Was ist bachneunauge?

Das Bachneunauge (Lampetra fluviatilis) gehört zur Familie der Neunaugen und ist ein parasitär lebender Fisch. Es ist in Europa weit verbreitet und kommt in Süßwasserflüssen, Seen und Küstengewässern vor.

Das Bachneunauge hat einen langgestreckten, schlangenartigen Körper und ist meistens grau oder bräunlich gefärbt. Es erreicht eine Länge von etwa 15-20 Zentimetern. Charakteristisch sind die saugnapfartige Mundöffnung sowie die rundlichen Nasenöffnungen.

Der Lebenszyklus des Bachneunauges ist einzigartig. Als Larve, genannt Ammocoetes, lebt es mehrere Jahre im Sand oder Schlamm am Gewässerboden und ernährt sich von Detritus und Algen. Nach dieser langen Ruhephase metamorphosiert es sich zum ausgewachsenen Tier. Dabei entwickeln sich die Augen und ein Mund mit Zähnen. Das erwachsene Bachneunauge ist dann auf eine vollständig parasitäre Lebensweise angewiesen.

Das Bachneunauge heftet sich mit seinem Mund an den Körper von Fischen und saugt deren Blut und Körperflüssigkeiten ab. Durch diesen Parasitismus kann es zu Schädigungen bei den Wirten kommen. Die meisten Fische überleben jedoch die Angriffe des Neunauges.

Bachneunaugen laichen im Frühjahr in flachen Gewässern ab. Die Weibchen legen dabei bis zu 2000 Eier in einen Laichgraben ab, den sie selbst mit ihrem Körper graben. Die Larven schlüpfen nach einigen Wochen und beginnen ihren Lebenszyklus von vorne.

Das Bachneunauge gilt als eine gefährdete Art, da der Verlust von geeigneten Lebensräumen sowie Wasserqualitätsprobleme den Bestand stark beeinträchtigen können. Es steht unter Schutz und ist in vielen Ländern gesetzlich geschützt.

In einigen Kulturen wird das Bachneunauge als Delikatesse betrachtet und in der Gastronomie verwendet. In einigen Regionen wie Spanien und Portugal werden daraus spezielle Gerichte zubereitet.