Was ist amortisation?

Amortisation

Amortisation, auch Abschreibung genannt, ist die systematische Verteilung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten eines Vermögensgegenstands über seine Nutzungsdauer. Sie dient dazu, den Wertverlust eines Vermögensgegenstands (z.B. Maschine, Gebäude, Software) im Laufe der Zeit abzubilden und die Kosten periodengerecht zu erfassen.

Zentrale Aspekte der Amortisation:

  • Grundprinzip: Die Anschaffungskosten werden nicht in einer Periode als Aufwand verbucht, sondern über die voraussichtliche Nutzungsdauer verteilt.

  • Ziel: Eine realistische Darstellung des Vermögenswertverbrauchs und eine periodengerechte Gewinnermittlung.

  • Betroffene Vermögenswerte: Betrifft hauptsächlich abnutzbare, materielle und immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens (z.B. Maschinen, Patente). Grundstücke sind i.d.R. nicht abschreibungsfähig.

  • Methoden: Es gibt verschiedene Methoden der Abschreibung, darunter:

    • Lineare Abschreibung: <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Lineare%20Abschreibung">Lineare Abschreibung</a>: Gleichbleibende Abschreibungsbeträge über die Nutzungsdauer.
    • Degressive Abschreibung: <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Degressive%20Abschreibung">Degressive Abschreibung</a>: Höhere Abschreibungsbeträge zu Beginn der Nutzungsdauer und sinkende Beträge im Laufe der Zeit.
    • Leistungsbezogene Abschreibung: <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Leistungsbezogene%20Abschreibung">Leistungsbezogene Abschreibung</a>: Abschreibung in Abhängigkeit von der tatsächlichen Nutzung oder Leistung des Vermögensgegenstands.
  • Nutzungsdauer: Die geschätzte Zeitraum, in dem ein Vermögenswert wirtschaftlich genutzt werden kann. Die Festlegung der Nutzungsdauer hat erheblichen Einfluss auf die Höhe der jährlichen Abschreibungsbeträge.

  • Restwert: Der voraussichtliche Wert eines Vermögensgegenstands am Ende seiner Nutzungsdauer. Der Restwert mindert die abschreibungsfähige Basis.

  • Buchwert: Der Wert eines Vermögensgegenstands in der Bilanz, ermittelt als Anschaffungskosten minus kumulierter Abschreibungen.

  • Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung: Die jährlichen Abschreibungsbeträge werden als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und mindern den Gewinn.

  • Auswirkungen auf die Bilanz: Die kumulierten Abschreibungen werden in der Bilanz als Wertminderung des entsprechenden Vermögensgegenstands ausgewiesen.

Bedeutung für Unternehmen:

  • Steuerliche Auswirkungen: Abschreibungen mindern den zu versteuernden Gewinn.
  • Investitionsentscheidungen: Berücksichtigung der Abschreibungen bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung von Investitionen.
  • Unternehmensbewertung: Abschreibungen beeinflussen die Bilanzstruktur und somit Kennzahlen zur Unternehmensbewertung.

Relevante Rechtsvorschriften:

  • Handelsgesetzbuch (HGB)
  • Steuergesetze (z.B. Einkommensteuergesetz)

Es ist wichtig, die einschlägigen Rechnungslegungsstandards und steuerlichen Vorschriften bei der Amortisation zu beachten. Die Wahl der Abschreibungsmethode und die Festlegung der Nutzungsdauer sollten sorgfältig überlegt und dokumentiert werden.