Was ist ainu?

Die Ainu sind eine indigene Bevölkerungsgruppe, die traditionell in Hokkaidō (Japan), auf den Kurilen, in Sachalin und in einem kleinen Gebiet von Kamtschatka (Russland) lebte. Ihre Kultur unterscheidet sich deutlich von der der Mehrheitsbevölkerung Japans.

  • Sprache: Die Ainu-Sprache ist eine isolierte Sprache, das heißt, sie ist mit keiner anderen bekannten Sprachfamilie verwandt. Sie ist vom Aussterben bedroht, da nur noch sehr wenige Muttersprachler existieren.

  • Aussehen: Traditionell wiesen die Ainu ein anderes Aussehen auf als die meisten Japaner, oft mit stärkerem Bartwuchs und dichterem Körperhaar. Dieses Aussehen trug zu rassistischen Stereotypen und Diskriminierung bei.

  • Kultur: Die Ainu-Kultur ist reich an mündlichen Überlieferungen, traditionellen Tänzen, Holzschnitzereien und Webtechniken. Ihr traditioneller Glaube basiert auf Animismus, wobei sie davon ausgehen, dass Geister (Kamuy) in allen Dingen leben.

  • Geschichte: Die Geschichte%20der%20Ainu ist geprägt von Konflikten und Assimilationsversuchen durch die japanische Mehrheitsgesellschaft. Im Laufe der Zeit verloren sie Land und kulturelle Autonomie.

  • Rechte: In jüngster Zeit gab es Bestrebungen, die Rechte der Ainu anzuerkennen und ihre Kultur zu bewahren. 2008 erkannte die japanische Regierung die Ainu offiziell als indigene Bevölkerungsgruppe an. Es gibt weiterhin Bemühungen, ihre Sprache, Traditionen und Landrechte zu schützen.

  • Religion: Der traditionelle Glaube%20der%20Ainu ist animistisch. Sie verehren Geister (Kamuy), die in Tieren, Pflanzen, Naturphänomenen und von Menschenhand geschaffenen Objekten wohnen. Bärengott-Zeremonien sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil.

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