Was ist abū hanīfa?

Abū Hanīfa (vollständiger Name: Nuʿmān ibn Thābit ibn Zūṭā ibn Marzubān) war ein muslimischer Gelehrter und Jurist, der im 8. Jahrhundert in Kufa im heutigen Irak geboren wurde. Er gilt als Gründer der hanafitischen Rechtsschule, einer der vier sunnitischen Rechtsschulen im Islam.

Abū Hanīfa war bekannt für seine profunde Kenntnis des Korans, der Hadithe (Aussprüche und Handlungen des Propheten Mohammed) und des islamischen Rechts. Er entwickelte eine innovative Methode zur Ableitung von Rechtsurteilen, bei der er sowohl den Koran und die Hadithe als auch den menschlichen Verstand (Ra'y) berücksichtigte. Diese Methode trug dazu bei, die hanafitische Rechtsschule zu etablieren und zu einer der einflussreichsten Schulen im sunnitischen Islam zu machen.

Abū Hanīfa hatte viele Schüler, darunter auch prominente Gelehrte wie Abū Jūbair al-Muḥassin, Abū Yūsuf und Zufar ibn Hudhayl. Er gründete auch eine Madrasa (islamische Schule), in der er sein Wissen an zukünftige Gelehrte weitergab.

Abū Hanīfa starb im Jahr 767 in Bagdad, und sein Grab befindet sich in der Nähe der berühmten Abu-Hanifa-Moschee, die nach ihm benannt ist. Sein Erbe als Gelehrter und Jurist lebt jedoch in der hanafitischen Rechtsschule fort, die bis heute von Millionen von Muslimen auf der ganzen Welt praktiziert wird.

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