Was ist lipolyse?

Lipolyse: Der Abbau von Fetten

Lipolyse ist der biochemische Prozess, bei dem gespeicherte Fette (Triglyceride) in ihre Bestandteile, Glycerin und freie Fettsäuren, gespalten werden. Diese werden dann in den Blutkreislauf freigesetzt und können als Energiequelle genutzt werden.

Wichtige Aspekte der Lipolyse:

  • Stimulation: Die Lipolyse wird durch verschiedene Hormone stimuliert, darunter Adrenalin, Noradrenalin, Glucagon und das Wachstumshormon Somatotropin. Diese Hormone binden an Rezeptoren auf Fettzellen (Adipozyten) und aktivieren eine Signalkaskade, die zur Aktivierung der fettspaltenden Enzyme führt.
  • Enzyme: Das wichtigste Enzym bei der Lipolyse ist die Hormon-sensitive Lipase (HSL). HSL spaltet Triglyceride in Diglyceride und eine Fettsäure. Weitere Enzyme, wie die Monoglyceridlipase (MGL), spalten Diglyceride und Monoglyceride weiter ab, bis nur noch Glycerin und freie Fettsäuren übrig sind.
  • Regulation: Die Lipolyse wird durch verschiedene Faktoren reguliert, darunter Insulin, das die Lipolyse hemmt, und die Verfügbarkeit von Glucose.
  • Verwendung der Produkte: Die freigesetzten Fettsäuren werden durch das Blut transportiert und von verschiedenen Geweben aufgenommen, wo sie in der Beta-Oxidation zu Acetyl-CoA abgebaut werden. Acetyl-CoA kann dann in den Zitratzyklus eintreten und zur Energiegewinnung in der Atmungskette genutzt werden. Glycerin wird zur Leber transportiert und kann dort zur Gluconeogenese (Neubildung von Glucose) verwendet werden.
  • Bedeutung: Die Lipolyse spielt eine wichtige Rolle bei der Energiebereitstellung während des Fastens, bei körperlicher Aktivität und in Stresssituationen. Sie ermöglicht es dem Körper, auf gespeicherte Fettreserven zurückzugreifen.

Klinische Bedeutung:

Eine gestörte Lipolyse kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, wie z.B. Adipositas (Fettleibigkeit) oder Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörung).