Was ist äquivalenzumformung?

Äquivalenzumformung

Äquivalenzumformung ist ein zentrales Konzept in der Algebra, das dazu dient, Gleichungen oder Ungleichungen zu vereinfachen oder nach einer bestimmten Variable aufzulösen, ohne dabei die Lösungsmenge zu verändern. Das bedeutet, dass die ursprüngliche und die umgeformte Gleichung/Ungleichung exakt die gleichen Lösungen besitzen.

Grundprinzipien:

Die Äquivalenzumformung basiert auf der Anwendung von gleichen Operationen auf beiden Seiten der Gleichung oder Ungleichung. Diese Operationen müssen so gewählt werden, dass die Gültigkeit der Gleichung/Ungleichung erhalten bleibt.

Erlaubte Operationen bei Gleichungen:

  • Addition/Subtraktion: Addiere oder subtrahiere denselben Term auf beiden Seiten der Gleichung.
  • Multiplikation/Division: Multipliziere oder dividiere beide Seiten der Gleichung mit derselben Zahl (ungleich Null!).
  • Anwenden von Funktionen: Wende dieselbe Funktion auf beide Seiten an (z.B. Quadrieren, Wurzelziehen, Logarithmieren), wobei die Definitionsbereiche der Funktionen beachtet werden müssen. Vorsicht: Nicht alle Funktionen sind Äquivalenzumformungen (z.B. Quadrieren kann Scheinlösungen erzeugen).

Erlaubte Operationen bei Ungleichungen:

  • Addition/Subtraktion: Addiere oder subtrahiere denselben Term auf beiden Seiten der Ungleichung.
  • Multiplikation/Division mit positiver Zahl: Multipliziere oder dividiere beide Seiten der Ungleichung mit derselben positiven Zahl.
  • Multiplikation/Division mit negativer Zahl: Multipliziere oder dividiere beide Seiten der Ungleichung mit derselben negativen Zahl. Achtung: Dabei ändert sich das Ungleichheitszeichen! (z.B. aus > wird <).

Bedeutung der Lösungsmenge:

Das Ziel der Äquivalenzumformung ist es, die Gleichung/Ungleichung so zu vereinfachen, dass die Lösungsmenge direkt abgelesen werden kann.

Beispiele für Äquivalenzumformungen:

  • Gleichung: 2x + 3 = 7 --> 2x = 4 --> x = 2
  • Ungleichung: x - 1 < 5 --> x < 6

Wichtige Hinweise:

  • Definitionsbereich beachten: Bei Funktionen wie Wurzeln, Logarithmen oder Brüchen muss der Definitionsbereich beachtet werden.
  • Probe durchführen: Nach der Umformung ist es ratsam, eine Probe durchzuführen, um sicherzustellen, dass die gefundene Lösung korrekt ist. Dies ist besonders wichtig, wenn nicht-äquivalente Umformungen (wie Quadrieren) verwendet wurden.

Verwandte Konzepte: