Was ist yezide?
Jesiden
Die Jesiden sind eine religiöse Minderheit, deren Wurzeln im Nahen Osten liegen, vor allem im Irak, Syrien, der Türkei und im Iran. Ihre Religion, das Jesidentum, ist ein synkretistischer Glaube, der Elemente des Zoroastrismus, des Sufismus und anderer regionaler Traditionen vereint.
Wichtige Aspekte des Jesidentums:
- Gott und Engel: Jesiden glauben an einen einzigen Gott. Ein zentraler Bestandteil ihres Glaubens ist die Verehrung von sieben Engeln, von denen Malak Taus, der "Pfauenengel", der wichtigste ist. Aufgrund dieser Verehrung wurden Jesiden fälschlicherweise als "Teufelsanbeter" stigmatisiert, was zu Verfolgung führte. Siehe: Malak%20Taus
- Schrift und mündliche Tradition: Das Jesidentum basiert hauptsächlich auf mündlicher Tradition. Es gibt heilige Schriften, darunter das "Mishefa Res" (Schwarzes Buch) und das "Kitêba Cilwe" (Buch der Offenbarung), aber die mündliche Überlieferung ist von zentraler Bedeutung. Siehe: Jesidische%20Schriften
- Endogamie und Kastensystem: Die jesidische Gesellschaft ist endogamisch, d.h. die Ehe wird innerhalb der Gemeinschaft praktiziert. Es existiert ein Kastensystem, das sich in Scheichs, Pirs und Muriden gliedert. Siehe: Jesidische%20Gesellschaftsstruktur
- Heilige Stätten: Lalish ist das wichtigste Heiligtum der Jesiden und ein Wallfahrtsort im Nordirak. Siehe: Lalish
- Verfolgung: Die Jesiden haben im Laufe ihrer Geschichte aufgrund ihres Glaubens immer wieder Verfolgung erlebt, insbesondere durch islamische Extremisten. Der Völkermord durch den IS im Jahr 2014 hat international Aufmerksamkeit erregt. Siehe: Verfolgung%20der%20Jesiden
Aktuelle Situation:
Viele Jesiden leben heute in der Diaspora, vor allem in Europa, nachdem sie aus ihrer Heimat geflohen sind. Sie versuchen, ihre Kultur und Religion zu bewahren. Siehe: Jesidische%20Diaspora