Die Würm-Kaltzeit, auch bekannt als Würm-Glazial oder Würm-Eiszeit, war die letzte Kaltzeit des Quartärs, die vor etwa 115.000 Jahren begann und vor etwa 11.700 Jahren endete. Sie ist nach dem Fluss Würm in Deutschland benannt.
Die Würm-Kaltzeit war eine Periode mit extrem kalten Temperaturen, in der große Teile Europas von Gletschern bedeckt waren. Das Eis erreichte eine maximale Ausdehnung vor etwa 20.000 Jahren, als es weite Teile Nordeuropas, einschließlich der skandinavischen Länder und Großbritanniens, bedeckte. In Mitteleuropa erstreckte sich das Eis bis in den Bereich des heutigen Norddeutschlands.
Während der Würm-Kaltzeit sank der Meeresspiegel weltweit aufgrund der Eisspeicherung an Land, sodass große Küstengebiete entstanden, die heute unter Wasser liegen. In Europa hatten die Kaltzeiten auch Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Viele Arten zogen sich in südlichere Gebiete zurück oder starben aus, während andere an kaltes Klima angepasste Arten, wie zum Beispiel Mammut oder Höhlenbär, gediehen.
Mit dem Ende der Würm-Kaltzeit begann eine Phase des Klimawandels, die das Ende der letzten Eiszeit einläutete. Die Temperaturen stiegen wieder an und das Eis begann sich zurückzuziehen. Die Würm-Kaltzeit hatte einen großen Einfluss auf die Gestaltung der Landschaft in Europa und hinterließ zahlreiche Seen, Flusstäler und Moränenlandschaften.
Die Kenntnis der Würm-Kaltzeit ist wichtig für das Verständnis der Erdgeschichte und des Klimawandels. Forscher untersuchen die Spuren dieser Kaltzeit, um Informationen über vergangene Klimabedingungen zu erhalten und Vorhersagen über zukünftige Klimaveränderungen zu treffen.
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