Was ist wolgadeutsche?

Die Wolgadeutschen, auch bekannt als Russlanddeutsche, sind eine ethnische Gruppe von Deutschen, die im 18. Jahrhundert nach Russland eingewandert sind. Sie wurden von der russischen Zarin Katharina der Großen eingeladen, um landwirtschaftliche Entwicklungen in den Steppengebieten des damaligen Russischen Reiches voranzutreiben.

Die Wolgadeutschen siedelten sich hauptsächlich entlang der Wolga- und Schwarzmeerküste an und gründeten zahlreiche Dörfer und Siedlungen. Sie trugen wesentlich zur landwirtschaftlichen Entwicklung der Region bei und brachten ihre deutschen Traditionen, Sprache und Kultur mit sich.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele Wolgadeutsche von der Sowjetunion verfolgt und deportiert, da sie fälschlicherweise als potenzielle Gegner angesehen wurden. Viele wurden in Arbeitslager geschickt oder nach Sibirien deportiert, wo sie unter extremen Bedingungen leben mussten.

In den 1990er Jahren hatten die Wolgadeutschen die Möglichkeit, nach Deutschland auszuwandern. Viele von ihnen entschieden sich dafür, in ihre ursprüngliche Heimat zurückzukehren, aber eine beträchtliche Anzahl entschied sich für die Auswanderung nach Deutschland, wo sie heute als russlanddeutsche Minderheit leben.

Die Wolgadeutschen haben ihre deutsche Kultur und Sprache bewahrt, aber im Laufe der Zeit haben sie auch viele russische und kasachische Einflüsse übernommen. In Deutschland engagieren sich verschiedene Organisationen und Vereine für die Belange der Wolgadeutschen und helfen ihnen bei der Integration in die deutsche Gesellschaft.