Was ist wodaabe?

Die Wodaabe sind eine nomadische Volksgruppe, die hauptsächlich in der Sahelzone im westlichen Afrika lebt. Sie sind Teil der Fulbe-Ethnie und sprechen die Sprache Fulfulde.

Die Wodaabe sind für ihre traditionelle Kultur und ihre einzigartigen Schönheitswettbewerbe bekannt. Jedes Jahr im trockenen Winter halten sie ein Festival namens Gerewol ab, bei dem junge Wodaabe-Männer um die Aufmerksamkeit und Gunst der Frauen konkurrieren. Die Männer schminken sich mit farbigen Mustern und veranstalten einen ausgeklügelten Tanzwettbewerb, bei dem sie mit ihren langen Körpern und auffälligen Gesichtsbemalungen beeindrucken wollen. Die Frauen wählen dann ihren bevorzugten Partner.

Die Wodaabe sind in erster Linie Viehzüchter und halten vor allem Rinder, Schafe und Ziegen. Sie sind halbnomadisch und wandern mit ihren Herden je nach Verfügbarkeit von Weideland. Traditionell sind die Männer für die Tierhaltung und die Frauen für die Hausarbeit zuständig, obwohl es im Laufe der Zeit zu Veränderungen gekommen ist.

Die Familienstruktur der Wodaabe ist patriarchalisch, wobei der Familienvater die Autorität hat. Polygamie ist unter den Wodaabe üblich, und ein Mann kann mehrere Frauen haben. Die Ehe wird oft von den Eltern oder älteren Verwandten arrangiert.

Die Wodaabe glauben an einen animistischen Glauben, der den Geistern der Natur und Ahnenverehrung große Bedeutung beimisst. Sie praktizieren auch den Islam, der im Laufe der Jahrhunderte von arabischen Händlern in die Region gebracht wurde.

Aufgrund des Klimawandels und der Auswirkungen der Desertifikation hat sich das traditionelle nomadische Lebensmodell der Wodaabe in den letzten Jahrzehnten verändert. Viele von ihnen lassen sich nun dauerhaft in Dörfern oder städtischen Gebieten nieder und suchen nach alternativen Einkommensquellen, da die Tierhaltung schwieriger geworden ist.

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