Der Wilhelminismus bezieht sich auf die Regierungszeit von Kaiser Wilhelm II. in Deutschland, die von 1888 bis 1918 dauerte. Der Begriff wird sowohl auf politische als auch auf kulturelle Aspekte dieser Ära angewendet.
Politisch ist der Wilhelminismus durch den autoritären Stil der Kaiserlichen Regierung gekennzeichnet. Wilhelm II. strebte eine starke, militaristische und expansive Politik an, die zur Entwicklung des deutschen Imperialismus führte. Unter seiner Führung nahm Deutschland einen aggressiven Kurs in der Außenpolitik ein, was schließlich zum Ersten Weltkrieg führte.
Kulturell gesehen wird der Wilhelminismus oft als eine Zeit des aufkommenden Nationalismus und Konservatismus betrachtet. Es war eine Periode des wirtschaftlichen Wachstums und einer zunehmend urbanisierten Gesellschaft. Künstler und Intellektuelle entwickelten verschiedene Bewegungen wie den Jugendstil und den Naturalismus.
Die wilhelminische Ära wurde auch von sozialen Klassenunterschieden geprägt. Eine wachsende Arbeiterklasse begann, für ihre Rechte zu kämpfen, was zu politischen Auseinandersetzungen und sozialen Unruhen führte.
Der Wilhelminismus endete mit dem Zusammenbruch des Deutschen Kaiserreichs im Jahr 1918 nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Die Ära wird oft als eine Zeit betrachtet, die zum Untergang des Kaiserreichs und zur Entstehung der Weimarer Republik führte.
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