Der Weber-Versuch bezieht sich auf ein Experiment, das von Ernst Heinrich Weber, einem deutschen Physiologen, im 19. Jahrhundert durchgeführt wurde. Der Versuch konzentriert sich auf die Wahrnehmung von Gewichtsänderungen und wird daher manchmal auch als Webersches Gewichtsunterscheidungsgesetz bezeichnet.
Im Weber-Versuch werden zwei Gewichte verwendet, von denen eines konstant bleibt und das andere leicht variiert wird. Die Testperson wird gebeten, die Unterschiede zwischen den Gewichten wahrzunehmen und sie als leichter oder schwerer zu identifizieren. Das Ziel des Experiments ist es, die kleinste wahrnehmbare Gewichtsveränderung, die sogenannte Unterschiedsschwelle, zu bestimmen.
Weber stellte fest, dass die Unterschiedsschwelle proportional zum Ausgangsreiz ist. Mit anderen Worten, je größer der Ausgangsreiz ist, desto größer muss die Gewichtsveränderung sein, damit sie wahrnehmbar wird. Diese Beziehung wird als Weber-Fechner-Gesetz bezeichnet.
Der Weber-Versuch hat weitreichende Auswirkungen auf die Psychophysik und die Untersuchung der Sinneswahrnehmung. Er zeigte, dass unsere Sinne nicht perfekt sind und dass unsere Wahrnehmung von äußeren Reizen bestimmten Einschränkungen und Verzerrungen unterliegt.
Der Weber-Versuch bildet die Grundlage für weitere Untersuchungen zur Unterschiedsschwelle in verschiedenen Sinnessystemen, wie zum Beispiel bei der Hörempfindlichkeit (Tondifferenzierung). Heutzutage wird der Versuch in der Psychologie und anderen verwandten Bereichen weiterhin als grundlegende Methode zur Untersuchung der Sinneswahrnehmung verwendet.
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