Was ist volksverteidigungseinheiten?

Die Volksverteidigungseinheiten (kurz: VV) sind ein paramilitärischer Teil der kurdischen Selbstverteidigungskräfte in Syrien, insbesondere in den Gebieten, die von der kurdischen Partei PYD kontrolliert werden. Sie wurden im Jahr 2011 gegründet und sind Teil des Rojava-Modells, das auf dem Aufbau einer dezentralisierten und demokratischen Selbstverwaltung basiert.

Die VV sind eine bewaffnete milizähnliche Einheit, bestehend aus kurdischen, arabischen und anderen ethno-religiösen Gruppen. Sie haben rund 40.000 bis 50.000 Kämpfer und sind hauptsächlich für die Verteidigung der von ihnen kontrollierten Gebiete verantwortlich. Die VV haben eine wichtige Rolle im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) gespielt und haben dabei eine starke Unterstützung von internationalen Koalitionstruppen erhalten.

Die Struktur der VV ist basisdemokratisch organisiert und beruht auf dem Konzept der dezentralen Selbstverwaltung. Die Mitglieder werden in lokalen Einheiten rekrutiert und trainiert und folgen einem rotierenden Dienstsystem. Sie setzen sich für soziale Gerechtigkeit, Gleichberechtigung der Geschlechter und die Förderung von ethnischen und religiösen Minderheiten ein.

Es gibt auch eine weibliche Einheit innerhalb der VV, bekannt als die Frauenverteidigungseinheiten (kurz: YPJ). Die YPJ spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz der Rechte und der Emanzipation von Frauen in der Region und sind international bekannt geworden durch ihren Beitrag im Kampf gegen den IS.

Allerdings sind die Volksverteidigungseinheiten nicht unumstritten. Einige Kritiker werfen ihnen vor, autoritär und undemokratisch zu sein und Menschenrechtsverletzungen begangen zu haben. Außerdem sind die VV politisch und völkerrechtlich umstritten, da sie von der Türkei als Ableger terroristischer Organisationen betrachtet werden und als Bedrohung für die nationale Sicherheit angesehen werden.