Was ist van-arkel-de-boer-verfahren?

Das Van-Arkel-de-Boer-Verfahren ist ein chemischer Prozess zur Herstellung von hochreinem Titan. Es wurde erstmals 1924 von den niederländischen Chemikern Anton Eduard van Arkel und Jan Hendrik de Boer entwickelt.

Der Prozess basiert auf der Reduktion von Titan(IV)-chlorid (TiCl4) mit Natrium in einer Vakuumumgebung. Dazu werden reines Titan oder Titanlegierungen mit Chlorwasserstoff behandelt, um TiCl4 zu bilden. Dieses wird dann in einem geschlossenen Rezipienten mit Natrium bei hohen Temperaturen und Vakuumreaktionen zur Reduktion des TiCl4 zu Titan umgesetzt.

Der Clou an diesem Verfahren ist, dass der gewonnene Titanstaub in Körnchen gesintert und unter Vakuum in einer Vakuumbrennhülse weiterverarbeitet wird. Dadurch wird eine weitere Verunreinigung des Titans durch Sauerstoff oder Stickstoff verhindert.

Das Van-Arkel-de-Boer-Verfahren ermöglicht die Herstellung von hochreinem Titan mit einem Reinheitsgrad von über 99,9%. Es wurde in der Vergangenheit hauptsächlich für wissenschaftliche und industrielle Anwendungen verwendet, wie zum Beispiel in der Raumfahrtindustrie, wo Materialien mit hoher Festigkeit und geringem Gewicht benötigt werden.

Heutzutage wird das Verfahren aufgrund neuerer Technologien und Produktionsmethoden weniger häufig angewendet. Es wird jedoch immer noch in einigen Spezialanwendungen eingesetzt, in denen reines Titan von entscheidender Bedeutung ist.

Kategorien