Was ist ulcus?

Ulcus (Geschwür)

Ein Ulcus, umgangssprachlich auch Geschwür genannt, ist ein Defekt einer Oberfläche, der sich durch den Verlust von Gewebe auszeichnet. Dieser Verlust reicht tiefer als die oberflächliche Schicht (Erosion) und kann verschiedene Ursachen haben. Ulzera können an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten, wobei einige der häufigsten Lokalisationen im Magen-Darm-Trakt (z.B. Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür), an den Beinen (z.B. Ulcus cruris) oder im Mund (z.B. Aphthen) sind.

Ursachen:

Die Ursachen für Ulzera sind vielfältig und hängen von der Lokalisation ab. Zu den häufigsten gehören:

  • Infektionen: Bakterielle Infektionen, wie z.B. Helicobacter pylori im Magen, können zu Ulzera führen.
  • Durchblutungsstörungen: Insbesondere bei Ulcus cruris spielen Durchblutungsstörungen eine wichtige Rolle. Siehe auch <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Durchblutungsstörungen">Durchblutungsstörungen</a>.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), können die Magenschleimhaut schädigen und Ulzera verursachen. Siehe auch <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/NSAR">NSAR</a>.
  • Autoimmunerkrankungen: In seltenen Fällen können Autoimmunerkrankungen Ulzera verursachen.
  • Trauma: Verletzungen oder Druck können ebenfalls zu Ulzera führen.
  • Tumore: Selten können Tumore Ulzerationen verursachen.

Symptome:

Die Symptome eines Ulcus variieren je nach Lokalisation. Häufige Symptome sind:

  • Schmerzen: Oft ein brennender oder nagender Schmerz im betroffenen Bereich.
  • Blutungen: Blutungen aus dem Ulcus können zu Anämie oder Bluterbrechen/Stuhlgang führen.
  • Verdauungsbeschwerden: Bei Ulzera im Magen-Darm-Trakt können Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust auftreten.
  • Sichtbare Wunde: Bei Ulzera an der Haut ist eine offene Wunde sichtbar.

Diagnose:

Die Diagnose eines Ulcus erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung, Anamnese und ggf. weitere Untersuchungen, wie z.B.:

  • Endoskopie: Eine Endoskopie ermöglicht die direkte Visualisierung der Schleimhaut und die Entnahme von Gewebeproben (Biopsien).
  • Blutuntersuchungen: Blutuntersuchungen können Hinweise auf eine Infektion, Anämie oder andere zugrunde liegende Erkrankungen liefern.
  • Bildgebende Verfahren: Röntgen, CT oder MRT können zur Beurteilung der Ausdehnung des Ulcus und zum Ausschluss anderer Ursachen eingesetzt werden.

Behandlung:

Die Behandlung eines Ulcus richtet sich nach der Ursache und Lokalisation. Mögliche Behandlungen sind:

  • Medikamentöse Therapie:
    • Säureblocker: Protonenpumpenhemmer (PPI) oder H2-Rezeptorblocker können die Magensäureproduktion reduzieren und die Heilung fördern.
    • Antibiotika: Bei einer Helicobacter pylori-Infektion werden Antibiotika eingesetzt.
    • Schmerzmittel: Zur Schmerzlinderung.
  • Chirurgische Therapie: In seltenen Fällen ist eine Operation erforderlich, z.B. bei Komplikationen wie Perforation oder starker Blutung.
  • Wundversorgung: Bei Ulcus cruris ist eine adäquate Wundversorgung essentiell. Siehe auch <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Wundversorgung">Wundversorgung</a>.
  • Lebensstiländerungen: Verzicht auf Rauchen und Alkohol, Stressreduktion und eine gesunde Ernährung können die Heilung unterstützen.

Komplikationen:

Mögliche Komplikationen eines Ulcus sind:

  • Blutung: Starker Blutverlust kann zu Anämie oder Schock führen.
  • Perforation: Durchbruch des Ulcus durch die Wand des betroffenen Organs.
  • Penetration: Eindringen des Ulcus in benachbarte Organe.
  • Stenose: Verengung des Magenausgangs oder des Zwölffingerdarms.
  • Maligne Entartung: In seltenen Fällen kann ein Ulcus bösartig werden.

Prävention:

Einige Maßnahmen zur Prävention von Ulzera sind:

  • Vermeidung von NSAR: Reduzierung des Konsums von NSAR oder Einnahme in Kombination mit Magenschutzmitteln.
  • Behandlung von Helicobacter pylori-Infektionen: Frühzeitige Behandlung einer Helicobacter pylori-Infektion.
  • Gesunder Lebensstil: Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum, Stressreduktion und eine gesunde Ernährung.
  • Kontrolle von Risikofaktoren: Kontrolle von Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen, wie z.B. Diabetes oder Rauchen. Siehe auch <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Diabetes">Diabetes</a>.