Was ist trimipramin?

Trimipramin

Trimipramin ist ein trizyklisches Antidepressivum (TZA). Es wird zur Behandlung von Depressionen und gelegentlich bei chronischen Schmerzen und Schlafstörungen eingesetzt. Es gehört zu den weniger selektiven TZAs und wirkt auf verschiedene Neurotransmittersysteme im Gehirn.

Wirkmechanismus:

  • Neurotransmitter-Wiederaufnahmehemmung: Trimipramin hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin aus dem synaptischen Spalt, wodurch die Konzentration dieser Neurotransmitter im Gehirn erhöht wird. Dieser Mechanismus trägt zur antidepressiven Wirkung bei. Im Vergleich zu anderen TZAs ist die Wiederaufnahmehemmung von Trimipramin eher schwach.
  • Anticholinerge Wirkung: Trimipramin besitzt ausgeprägte anticholinerge Eigenschaften. Dies bedeutet, dass es die Wirkung von Acetylcholin blockiert, was zu Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Verstopfung, verschwommenem Sehen und Schwierigkeiten beim Wasserlassen führen kann. Mehr Informationen hier: Anticholinerge%20Wirkung
  • Antihistaminerge Wirkung: Trimipramin blockiert Histaminrezeptoren (H1-Rezeptoren), was zu Sedierung und Schläfrigkeit führen kann.
  • Alpha-adrenerge Blockade: Trimipramin kann Alpha-adrenozeptoren blockieren, was zu orthostatischer Hypotonie (Blutdruckabfall beim Aufstehen) führen kann.

Indikationen:

  • Depression: Trimipramin wird hauptsächlich zur Behandlung von Depressionen verschiedener Schweregrade eingesetzt.
  • Chronische Schmerzen: Gelegentlich wird es zur Behandlung von chronischen Schmerzen, insbesondere neuropathischen Schmerzen, eingesetzt.
  • Schlafstörungen: Aufgrund seiner sedierenden Wirkung kann es bei Schlafstörungen eingesetzt werden.

Nebenwirkungen:

Trimipramin hat ein breites Spektrum an Nebenwirkungen, die vor allem auf seine anticholinergen, antihistaminergen und alpha-adrenergen blockierenden Eigenschaften zurückzuführen sind. Häufige Nebenwirkungen sind:

  • Anticholinerge Nebenwirkungen: Mundtrockenheit, Verstopfung, verschwommenes Sehen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen.
  • Sedierung: Schläfrigkeit, Benommenheit.
  • Orthostatische Hypotonie: Blutdruckabfall beim Aufstehen.
  • Gewichtszunahme: Trimipramin kann den Appetit steigern und zu Gewichtszunahme führen.
  • Herzrhythmusstörungen: In seltenen Fällen kann Trimipramin Herzrhythmusstörungen verursachen.

Kontraindikationen:

Trimipramin sollte nicht eingenommen werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen Trimipramin oder andere trizyklische Antidepressiva.
  • Engwinkelglaukom
  • Prostatahypertrophie mit Restharnbildung
  • Schwere Herzerkrankungen
  • Gleichzeitige Einnahme von Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern).

Dosierung und Anwendung:

Die Dosierung von Trimipramin ist individuell und hängt von der Schwere der Depression und dem Ansprechen des Patienten ab. Die Behandlung wird in der Regel mit einer niedrigen Dosis begonnen, die dann schrittweise erhöht wird. Die Einnahme erfolgt in der Regel abends, da Trimipramin sedierend wirkt.

Wichtiger Hinweis:

Trimipramin ist verschreibungspflichtig und sollte nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Die Behandlung mit Trimipramin sollte nicht abrupt beendet werden, da dies zu Absetzsymptomen führen kann. Bei Fragen oder Bedenken sollte immer ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden. Eine korrekte Depressionsbehandlung ist wichtig.