Was ist tonsur?

Die Tonsur bezeichnet das symbolische oder rituelle Abschneiden oder Abrasieren eines Teils oder der gesamten Kopfhaare. Sie hat eine lange Tradition in verschiedenen Religionen und Kulturen.

In der römisch-katholischen Kirche war die Tonsur ein Zeichen der Ordination für Kleriker. Sie wurde im Mittelalter eingeführt und markierte den Übergang von der Weltlichkeit in den geistlichen Stand. Die Tonsur wurde in Form eines Haarkranzes am Hinterkopf vorgenommen, der den Eindruck eines Kronreifs erwecken sollte.

Auch in anderen christlichen Konfessionen kam die Tonsur als Zeichen der Weihe oder Ordination vor, sie verlor jedoch im Laufe der Zeit an Bedeutung und wird heute meist nicht mehr praktiziert.

In buddhistischen Klöstern ist die Tonsur ein symbolischer Akt, der den Verzicht auf weltliche Dinge und das Eintritt in die monastische Gemeinschaft repräsentiert. Die Haare werden dabei vollständig abrasiert.

In einigen indischen Religionen wie dem Sikhismus ist die Tonsur ebenfalls Teil des religiösen Rituals. Sikh-Männer tragen normalerweise Turbane, nachdem ihre Haare in einer amritsar getauften Zeremonie gewaschen und beschnitten wurden.

Generell steht die Tonsur für den Verzicht auf weltliche Dinge, Demut und Hingabe an etwas Höheres. Sie kann auch als Symbol für den Beginn eines neuen spirituellen Lebensabschnitts oder einer religiösen Verpflichtung angesehen werden.

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