Tiwanaku ist eine antike Stadt und ein archäologischer Fundort in Bolivien. Die Zivilisation von Tiwanaku wurde zwischen 1500 v. Chr. und 1200 n. Chr. gegründet und erreichte ihre Blütezeit zwischen 300 n. Chr. und 1000 n. Chr. Tiwanaku war das politische und spirituelle Zentrum des Tiwanaku-Reiches, das große Teile des heutigen Bolivien, Perus und Chiles abdeckte.
Der archäologische Fundort von Tiwanaku liegt etwa 72 Kilometer westlich von La Paz am Ufer des Titicacasees. Die Ruinenstätte umfasst monumentale Strukturen wie den Tempel Kalasasaya, das Sonnentor und die Akapana-Pyramide. Diese Bauwerke zeugen von der fortschrittlichen Baukunst und dem technologischen Wissen der Tiwanaku-Zivilisation.
Eine der bekanntesten Merkmale von Tiwanaku ist das Sonnentor, ein beeindruckendes Steinmonument mit kunstvollen Reliefs. Es wird angenommen, dass das Sonnentor eine astronomische Bedeutung hatte und für religiöse Zeremonien und Kalenderberechnungen genutzt wurde.
Die Tiwanaku-Kultur hatte auch eine hochentwickelte landwirtschaftliche Technologie. Sie nutzten ein ausgeklügeltes Kanalsystem, um das Wasser aus den umliegenden Seen für die Bewässerung ihrer Felder zu nutzen. Dies ermöglichte ihnen, in hochgelegenen Regionen wie dem Altiplano eine erfolgreiche Landwirtschaft zu betreiben.
Obwohl die genauen Umstände des Zusammenbruchs von Tiwanaku nicht bekannt sind, wird angenommen, dass klimatische Veränderungen, Umweltprobleme und politische Instabilität zu seinem Niedergang führten. Die Stadt wurde später von verschiedenen indigenen Kulturen genutzt und ist heute ein wichtiges kulturelles Erbe und ein Touristenziel.
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