Was ist tausendfüßler?
Tausendfüßler
Tausendfüßler (Diplopoda) sind eine Klasse der Gliederfüßer und sind bekannt für ihre zwei Beinpaare an den meisten Körpersegmenten. Sie sind meist detritivor, d.h. sie ernähren sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial und spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem als Zersetzer.
Merkmale:
- Körperbau: Tausendfüßler haben einen langgestreckten, zylindrischen oder abgeflachten Körper, der in viele Segmente unterteilt ist. Die Anzahl der Segmente und damit die Anzahl der Beine variiert stark zwischen den Arten. Entgegen ihrem Namen haben die meisten Arten keine tausend Beine; die Art mit den meisten Beinen (Eumillipes persephone) hat jedoch über 1300. Jedes Segment, das aus der Verschmelzung zweier Segmente hervorgegangen ist (Diplosegment), trägt zwei Beinpaare.
- Ernährung: Die meisten Tausendfüßler sind Detritivoren und ernähren sich von verrottendem Pflanzenmaterial, Holz und anderen organischen Stoffen im Boden. Einige Arten sind jedoch auch Aasfresser oder ernähren sich von Pilzen und Algen.
- Verteidigung: Tausendfüßler besitzen verschiedene Verteidigungsmechanismen, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Viele Arten rollen sich bei Gefahr zu einer Spirale zusammen, um ihre weiche Unterseite zu schützen. Einige Arten sondern auch übelriechende oder giftige Substanzen ab.
- Lebensraum: Tausendfüßler sind weltweit verbreitet und leben in feuchten Umgebungen, wie z.B. Wäldern, Wiesen und Gärten. Sie bevorzugen dunkle und feuchte Orte unter Steinen, Baumstämmen oder Laubstreu.
- Fortpflanzung: Die Fortpflanzung erfolgt meist geschlechtlich. Die Männchen übertragen Spermienpakete (Spermatophoren) auf die Weibchen. Die Weibchen legen die befruchteten Eier in den Boden oder unter Steine. Die jungen Tausendfüßler schlüpfen mit wenigen Segmenten und Beinen und wachsen durch Häutungen, wobei sie bei jeder Häutung neue Segmente und Beine hinzufügen.
Bedeutung:
Tausendfüßler spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem als Zersetzer organischer Stoffe. Sie tragen zur Bodenbildung und zum Nährstoffkreislauf bei. Einige Arten werden auch als Nahrung für Vögel, Reptilien und andere Tiere genutzt.