Der Sozialdarwinismus ist eine Ideologie, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert entstanden ist und die Evolutionstheorie von Charles Darwin auf die Gesellschaft angewendet hat. Sie basiert auf der Annahme, dass der Wettbewerb zwischen Individuen und Gruppen eine natürliche und notwendige Art der sozialen Entwicklung ist.
Der Sozialdarwinismus argumentiert, dass diejenigen, die im Wettbewerb erfolgreich sind, biologisch und gesellschaftlich besser angepasst sind und daher das Recht haben, ihre Macht und ihre Ressourcen zu behalten. Diese Ideologie betont die Überlegenheit der Starken und die Minderwertigkeit der Schwachen.
Sozialdarwinisten betrachten soziale Probleme wie Armut, Arbeitslosigkeit und soziale Ungleichheit als natürliche Folge des Wettbewerbs und der "natürlichen Auslese". Sie lehnen staatliche Eingriffe zur Lösung dieser Probleme ab und argumentieren, dass eine solche Intervention den natürlichen Lauf der Evolution stört.
Der Sozialdarwinismus wurde von vielen Kritikern als rassistisch, unmoralisch und ungerecht angesehen, da er die Idee der natürlichen Hierarchie und der Ungleichheit fördert. Es gab auch Versuche, den Sozialdarwinismus für ideologische und politische Zwecke zu instrumentalisieren, insbesondere im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Ideologie im Deutschland des 20. Jahrhunderts.
Heutzutage wird der Sozialdarwinismus größtenteils abgelehnt und gilt als veraltet und wissenschaftlich widerlegt. Zwar wird die Idee des Wettbewerbs in bestimmten Bereichen wie der Wirtschaft immer noch diskutiert, aber die Idee der natürlichen Hierarchie und der sozialen Ungleichheit wird von den meisten Menschen als inakzeptabel angesehen.
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