Was ist siedewasserreaktor?

Ein Siedewasserreaktor (SWR) ist ein Typ von Kernreaktor, der Wasser sowohl als Moderator als auch als Kühlmittel verwendet. Der Reaktorkern enthält Brennelemente, die Uran-235 oder Plutonium als Brennstoff enthalten. Das im Reaktorkern erzeugte Wärme wird durch das flüssige Wasser abgeführt, das den Kern umgibt.

Im Gegensatz zu anderen Arten von Kernreaktoren, wie z.B. Druckwasserreaktoren, erzeugt ein Siedewasserreaktor keinen Dampf direkt im Reaktorkern. Stattdessen wird das Wasser im Reaktor erhitzen, bis es zum Sieden kommt. Der entstehende Dampf wird dann direkt in eine Turbine geleitet, um elektrische Energie zu erzeugen. Dieser Prozess wird als "Dampferzeugung durch Sieden" bezeichnet.

Ein Siedewasserreaktor hat in der Regel eine thermische Leistung von einigen Hundert Megawatt bis zu einigen Gigawatt. Er wird häufig für kommerzielle Stromerzeugungszwecke eingesetzt. In der Regel wird der Reaktor von einer Vielzahl von Sicherheitssystemen und -maßnahmen unterstützt, um potenzielle Gefahren zu minimieren. Dazu gehören beispielsweise Notkühlungssysteme und Notabschaltvorrichtungen.

Ein weiterer Vorteil eines Siedewasserreaktors ist, dass er mit leicht angereichertem Uran betrieben werden kann, im Gegensatz zu stark angereichertem Uran, das in anderen Reaktortypen verwendet wird. Dies trägt zur Nonproliferation bei, da der Zugang zu stark angereichertem Uran für den Bau von Atomwaffen schwieriger ist.

Es gibt verschiedene Modelle von Siedewasserreaktoren, die weltweit eingesetzt werden, darunter der BWR/1 bis BWR/6 von General Electric, der ABWR (Advanced Boiling Water Reactor) von Toshiba und Hitachi sowie der ESBWR (Economic Simplified Boiling Water Reactor) von General Electric.