Der Schlieffen-Plan war ein strategischer Plan, der von deutschen Militäroffizieren während des Ersten Weltkriegs entwickelt wurde. Der Plan wurde von Generaloberst Alfred von Schlieffen im Jahr 1905 entworfen und sollte ein schnelles Vorgehen gegen Frankreich ermöglichen, um einen Zwei-Fronten-Krieg zu verhindern.
Der Schlieffen-Plan basierte auf der Annahme, dass Russland im Kriegsfall mindestens sechs Wochen benötigen würde, um seine Armee zu mobilisieren und nach Westen zu schicken. Deutschland plante daher, einen Großteil seiner Streitkräfte nach Frankreich zu schicken und einen schnellen Sieg zu erzielen, bevor Russland vollständig mobilisiert war.
Der Plan sah vor, dass die deutsche Armee durch Belgien in Frankreich einmarschiert, um die schwer befestigten französischen Stellungen an der Grenze zu umgehen. Dies sollte eine schnelle Niederlage Frankreichs ermöglichen und den Weg für einen anschließenden Vormarsch nach Osten ebnen, um sich gegen die Russen zu verteidigen.
Der Schlieffen-Plan wurde im August 1914 im Ersten Weltkrieg umgesetzt. Obwohl die deutschen Truppen zunächst erfolgreich vorrückten, traf die Alliierten eine Reihe von Gegenmaßnahmen ein, darunter die Schlacht an der Marne. Diese Schlacht endete mit einem Patt und zwang die deutschen Truppen zur Abkehr von ihrem ursprünglichen Plan.
Der Schlieffen-Plan gilt als gescheitert, da er nicht den gewünschten schnellen Sieg brachte. Stattdessen führte er zu einem langwierigen Stellungskrieg an der Westfront, der vier Jahre andauerte.
Trotz seines Misserfolgs hatte der Schlieffen-Plan einen erheblichen Einfluss auf zukünftige Kriegsstrategien. Er zeigte die Bedeutung von Mobilität und Initiative in modernen Kriegen auf und führte zu Veränderungen in der Kriegführung und Taktik.
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