Was ist scherbengericht?
Das Scherbengericht (Ostrakismos, altgriechisch ὀστρακισμός ostrakismós, von ὄστρακον óstrakon „Scherbe“) war ein politisches Verfahren im antiken Athen, mit dem Bürger, die als Bedrohung für die Demokratie galten, für zehn Jahre aus der Stadt verbannt werden konnten.
Die wichtigsten Aspekte des Scherbengerichts sind:
- Zweck: Verhinderung von [[https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Tyrannis]] und Schutz der Demokratie vor übermäßigem Machtstreben einzelner Bürger.
- Verfahren:
- Jedes Jahr wurde in der Volksversammlung darüber abgestimmt, ob ein Scherbengericht stattfinden sollte.
- Wenn bejaht, ritzte jeder Bürger den Namen desjenigen, den er verbannen wollte, auf eine Tonscherbe (óstrakon).
- Wurde die notwendige Anzahl von Stimmen für eine Person erreicht (ursprünglich 6000, später reduziert), musste diese die Stadt für zehn Jahre verlassen.
- Konsequenzen: Verbannung für zehn Jahre, wobei der Verbannte jedoch sein Bürgerrecht behielt und sein Eigentum nicht verlor. Nach Ablauf der Frist konnte er zurückkehren.
- Motivationen: Neben tatsächlicher Furcht vor [[https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Tyrannis]] spielten oft auch politische Rivalitäten und persönliche Animositäten eine Rolle.
- Bedeutung: Das Scherbengericht ist ein Beispiel für die radikale Form der direkten Demokratie in Athen und zeigt die Bedeutung des Schutzes der politischen Ordnung. Es war ein Versuch, präventiv gegen potenzielle Gefahren für die Demokratie vorzugehen.
- Ende: Das Scherbengericht wurde im Laufe der Zeit weniger genutzt und schließlich abgeschafft, da es anfällig für [[https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Manipulation]] und politische Intrigen war.