RSD-10 ist eine Kurzform für den Interkontinentalraketen-System RS-10, auch als "Pioneer" oder "SS-20 Saber" bekannt. Es handelt sich um einen mobilen ballistischen Raketenkomplex, der von der Sowjetunion während des Kalten Krieges entwickelt und eingesetzt wurde.
Die Entwicklung der RSD-10 begann in den 1960er Jahren, und die Rakete wurde erstmals 1976 eingesetzt. Sie wurde entwickelt, um nukleare Sprengköpfe über große Entfernungen zu transportieren und auf Ziele in Europa abzuschießen. Der Komplex bestand aus einem mobilen Raketenstartfahrzeug mit drei Raketen, das auf einem LKW-Chassis montiert war. Die RSD-10 hatte eine Reichweite von ca. 5.500 km und konnte mehrere nukleare Sprengköpfe tragen.
Der Einsatz der RSD-10 führte zu erheblichen Spannungen zwischen der Sowjetunion und den NATO-Ländern, insbesondere den Vereinigten Staaten. Die SS-20 Raketen wurden als Bedrohung für Europa angesehen und führten zu weitreichenden politischen und militärischen Debatten.
Infolge der sogenannten "Doppelbeschluss"-Politik der NATO, die sowohl Verhandlungen mit der Sowjetunion als auch die Stationierung von Pershing II Raketen in Europa vorsah, wurden schließlich Verhandlungen über ein Abrüstungsabkommen aufgenommen. Im Jahr 1987 wurde der INF-Vertrag (Intermediate-Range Nuclear Forces Treaty) zwischen den USA und der UdSSR unterzeichnet, der die Zerstörung aller existierenden RSD-10 Raketen verlangte. Dieser Vertrag war ein entscheidender Schritt zur Verringerung der Spannungen im Kalten Krieg.
Heute ist die RSD-10 außer Dienst und die meisten Raketen wurden gemäß dem INF-Vertrag zerstört. Dennoch bleibt ihr Erbe als Symbol der Rüstungswettläufe und des Wettrüstens während des Kalten Krieges bestehen.
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