Was ist rheinbegradigung?

Rheinbegradigung: Informationen

Die Rheinbegradigung war eine umfassende ingenieurtechnische Maßnahme zur Korrektur des Flusslaufs des Rheins im 19. Jahrhundert. Ihr Hauptziel war die Landgewinnung und die Hochwasserkontrolle im Oberrheingraben. Sie wurde hauptsächlich durch Johann Gottfried Tulla initiiert und umgesetzt.

Hauptziele und Methoden:

  • Verkürzung des Flusslaufs: Durch das Abgraben von Flussmäandern wurde der Rhein um ca. 81 km verkürzt.
  • Vertiefung des Flussbetts: Die Vertiefung sollte die Schifffahrt erleichtern.
  • Landgewinnung: Durch die Begradigung wurden große Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung und Besiedlung gewonnen.
  • Hochwasserschutz: Ein geradlinigerer Flusslauf sollte das Hochwasserrisiko reduzieren.

Auswirkungen:

  • Positive: Verbesserung der Schifffahrt, Landgewinnung, zunächst verbesserter Hochwasserschutz.
  • Negative: Verlust der Artenvielfalt, Absenkung des Grundwasserspiegels, Veränderung des Ökosystems, Zunahme der Fließgeschwindigkeit und damit verbundene Erosionsprobleme, langfristig erhöhte Hochwassergefahr durch beschleunigten Wasserabfluss.

Heutige Situation:

Heute versucht man, einige der negativen Auswirkungen der Rheinbegradigung durch Renaturierungsmaßnahmen zu mildern. Dabei werden beispielsweise Auen wiederhergestellt, um die Artenvielfalt zu fördern und den Hochwasserschutz zu verbessern.

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