Was ist ramipril?

Ramipril

Ramipril ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer). Es wird zur Behandlung verschiedener Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt.

Indikationen (Anwendungsgebiete):

Wirkungsweise:

Ramipril hemmt das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE). Dieses Enzym ist verantwortlich für die Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin II. Angiotensin II ist ein starkes gefäßverengendes Hormon. Durch die Hemmung von ACE wird weniger Angiotensin II gebildet, was zu einer Erweiterung der Blutgefäße führt. Dies senkt den Blutdruck und entlastet das Herz. Zusätzlich reduziert Ramipril die Bildung von Aldosteron, einem Hormon, das den Natrium- und Wasserhaushalt beeinflusst.

Dosierung:

Die Dosierung von Ramipril ist individuell und wird vom Arzt festgelegt. Sie hängt von der Art der Erkrankung, dem Schweregrad und der Reaktion des Patienten ab. Üblicherweise beginnt man mit einer niedrigen Dosis, die dann langsam gesteigert wird.

Nebenwirkungen:

Wie alle Medikamente kann auch Ramipril Nebenwirkungen verursachen. Häufige Nebenwirkungen sind:

Weniger häufige, aber potenziell schwerwiegende Nebenwirkungen sind Angioödeme (Schwellungen im Gesicht, Zunge, Rachen), die sofortige ärztliche Behandlung erfordern.

Kontraindikationen (Gegenanzeigen):

Ramipril darf nicht eingenommen werden bei:

  • Bekannter Allergie gegen Ramipril oder andere ACE-Hemmer
  • Angioödem in der Vorgeschichte (auch wenn es nicht durch ACE-Hemmer verursacht wurde)
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Bestimmten Nierenerkrankungen (z.B. beidseitige Nierenarterienstenose)
  • Gleichzeitiger Einnahme von Aliskiren (einem anderen blutdrucksenkenden Medikament) bei Patienten mit Diabetes oder Nierenfunktionsstörung

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten:

Ramipril kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eingehen. Informieren Sie Ihren Arzt über alle Medikamente, die Sie einnehmen, einschließlich rezeptfreier Medikamente und pflanzlicher Präparate. Besondere Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Einnahme von:

  • Diuretika (Entwässerungsmittel)
  • Kaliumsparenden Diuretika
  • Kaliumpräparaten
  • Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac
  • Lithium
  • Antidiabetika (Medikamente zur Behandlung von Diabetes)

Wichtige Hinweise:

  • Ramipril sollte nicht abrupt abgesetzt werden. Die Dosis sollte langsam reduziert werden, um einen Blutdruckanstieg zu vermeiden.
  • Regelmäßige Blutdruckkontrollen und Laborkontrollen (Nierenwerte, Elektrolyte) sind während der Behandlung mit Ramipril erforderlich.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie schwanger werden möchten oder schwanger sind. Ramipril kann dem ungeborenen Kind schaden.
  • Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum während der Einnahme von Ramipril, da dies die blutdrucksenkende Wirkung verstärken kann.