Was ist preußenschlag?

Preußenschlag

Der Preußenschlag (auch Preußenstreich) bezeichnet die gewaltsame Absetzung der sozialdemokratisch geführten preußischen Regierung am 20. Juli 1932 durch Reichskanzler Franz von Papen. Er geschah im Rahmen der Weimarer Republik und gilt als ein wichtiger Schritt zur Etablierung der nationalsozialistischen Diktatur.

Hintergrund:

Die Weimarer Republik war von politischer Instabilität und wirtschaftlichen Problemen geprägt. Die preußische Regierung unter Ministerpräsident Otto Braun (SPD) galt als Bollwerk gegen den wachsenden Einfluss der Nationalsozialisten. Reichskanzler Papen nutzte die Unruhen in Preußen als Vorwand, um die Regierung abzusetzen und die Staatsgewalt an sich zu reißen.

Ablauf:

Am 20. Juli 1932 erklärte Papen den Ausnahmezustand in Preußen und setzte die Regierung Braun ab. Er ernannte sich selbst zum Reichskommissar für Preußen. Die Reichswehr besetzte wichtige Gebäude in Berlin. Die sozialdemokratischen Minister wurden abgesetzt und unter Hausarrest gestellt.

Folgen:

  • Entmachtung der Sozialdemokratie: Der Preußenschlag schwächte die SPD erheblich und beseitigte eine wichtige Bastion der Demokratie.
  • Stärkung der Nationalsozialisten: Die NSDAP profitierte von der Schwächung der SPD und konnte ihren Einfluss in Preußen ausbauen.
  • Verlust des Rechtsstaats: Der Preußenschlag demonstrierte die Bereitschaft der Regierung, die Verfassung zu brechen und Gewalt anzuwenden, um politische Ziele zu erreichen.
  • Vorbote der NS-Diktatur: Der Preußenschlag gilt als ein wichtiger Schritt zur Etablierung der nationalsozialistischen Diktatur, da er die demokratischen Institutionen schwächte und den Weg für eine autoritäre Herrschaft ebnete.

Wichtige Themen: