Was ist planwirtschaft?

Planwirtschaft

Die Planwirtschaft ist ein Wirtschaftssystem, in dem die Produktion, Verteilung und der Konsum von Gütern und Dienstleistungen zentral von einer staatlichen Planungsbehörde gesteuert werden. Im Gegensatz zur Marktwirtschaft, in der Angebot und Nachfrage die Preise und Produktionsmengen bestimmen, werden in der Planwirtschaft diese Entscheidungen durch einen umfassenden Wirtschaftsplan vorgegeben.

Kernmerkmale:

Vorteile (theoretisch):

  • Soziale Gerechtigkeit: Durch die zentrale Planung kann der Staat theoretisch eine gerechtere Verteilung der Ressourcen und Einkommen erreichen.
  • Vermeidung von Arbeitslosigkeit: Der Staat kann durch die Planung der Produktion sicherstellen, dass für jeden Bürger ein Arbeitsplatz vorhanden ist.
  • Konzentration auf gesamtgesellschaftliche Ziele: Der Staat kann die Produktion auf gesamtgesellschaftliche Ziele wie Umweltschutz oder Bildung ausrichten.

Nachteile (praktisch):

  • Ineffizienz: Die zentrale Planung ist in der Regel sehr ineffizient, da die Planungsbehörde nicht über alle Informationen verfügt, die für eine optimale Ressourcenallokation erforderlich sind.
  • Mangelwirtschaft: Häufige Folge ist eine Mangelwirtschaft, in der bestimmte Güter und Dienstleistungen nicht in ausreichender Menge verfügbar sind.
  • Bürokratie: Die zentrale Planung erfordert einen großen bürokratischen Apparat, der ineffizient und korruptionsanfällig sein kann.
  • Einschränkung der individuellen Freiheit: Die zentrale Planung schränkt die individuelle Freiheit der Bürger ein, da sie nicht selbst entscheiden können, was sie produzieren, konsumieren oder arbeiten wollen.

Beispiele für planwirtschaftliche Systeme:

  • Sowjetunion
  • DDR
  • Nordkorea
  • Kuba (in abgemilderter Form)

Die meisten ehemals planwirtschaftlichen Systeme haben sich inzwischen zu Marktwirtschaften entwickelt oder Elemente der Marktwirtschaft in ihre Wirtschaftssysteme integriert.