Peutz-Jeghers-Syndrom (PJS) ist eine seltene autosomal dominante genetische Erkrankung, die durch gutartige Tumore im Verdauungstrakt und charakteristische Pigmentflecken an Haut und Schleimhäuten gekennzeichnet ist. Das Syndrom ist nach den beiden Ärzten Jan Peutz und Harold Jeghers benannt, die es erstmals in den 1920er Jahren beschrieben haben.
Die charakteristischen Pigmentflecken treten gewöhnlich im Mund, auf den Lippen und um die Augen herum auf, können aber auch an anderen Stellen des Körpers auftreten. Diese Flecken sind dunkelbraun bis blau und können in der Jugend erscheinen. Sie neigen dazu, mit dem Alter zu verblassen, können aber ein Leben lang bestehen bleiben.
Menschen mit Peutz-Jeghers-Syndrom haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von gutartigen Tumoren in verschiedenen Bereichen des Verdauungstrakts, einschließlich des Dünndarms, des Dickdarms und des Magens. Diese Tumoren können zu Symptomen wie Darmverschluss, Blutungen, Anämie und Bauchschmerzen führen. Darüber hinaus besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Krebs, insbesondere in der Bauchspeicheldrüse, in den Eierstöcken, in den Hoden und in den Brüsten.
Die Diagnose von Peutz-Jeghers-Syndrom erfolgt in der Regel durch eine Kombination von klinischen Symptomen, Familienanamnese und genetischem Testen. Die meisten Fälle werden durch eine Mutation im STK11-Gen verursacht.
Es gibt keine spezifische Heilung für Peutz-Jeghers-Syndrom. Die Behandlung konzentriert sich auf die Bewältigung der Symptome und die Überwachung auf das Auftreten von Tumoren oder Krebs. Regelmäßige Untersuchungen, einschließlich Darmspiegelungen und Bildgebung, sind wichtig, um Veränderungen im Verdauungstrakt frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Menschen mit Peutz-Jeghers-Syndrom haben auch ein erhöhtes Risiko für Komplikationen im Zusammenhang mit der Entfernung von Tumoren, wie zum Beispiel Darmperforationen. Es ist wichtig, dass sie sich regelmäßig von einem Spezialisten in der Gastroenterologie oder Onkologie betreuen lassen.
Die Vererbung des Peutz-Jeghers-Syndroms folgt einem autosomal dominanten Muster, das bedeutet, dass ein betroffenes Elternteil die Chance hat, die Krankheit an die Hälfte seiner Kinder weiterzugeben. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen das Syndrom aufgrund von Neumutationen auftritt, ohne dass ein betroffenes Familienmitglied vorhanden ist.
Insgesamt ist Peutz-Jeghers-Syndrom eine seltene und komplexe genetische Erkrankung, die eine multidisziplinäre Betreuung erfordert, um die Symptome zu managen und das Krebsrisiko zu überwachen.
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