Minnesang war eine poetische und musikalische Tradition, die im Mittelalter im deutschen Sprachraum entstand. Der Begriff "Minnesang" stammt vom mittelhochdeutschen Wort "minne" ab, das Liebe oder Leidenschaft bedeutet. Der Minnesang war somit eine Form der Liebeslyrik, deren Themen oft die unerfüllte Liebe und Sehnsucht nach der Angebeteten waren.
Die Minnesänger waren meist Adlige oder Ritter, die für den Hof oder für adlige Damen sangen. Die Lieder wurden von Mund zu Mund weitergegeben und waren ein wichtiger Bestandteil der höfischen Kultur. Die Lieder wurden auf instrumentaler Begleitung wie der Fidel oder der Harfe vorgetragen.
Charakteristisch für den Minnesang waren bestimmte formale Merkmale wie der Strophenbau, die Reimstruktur und das Metrum. Die Lieder bestanden oft aus mehreren Strophen, die wiederum in Aufzählungen, Dialoge oder Beschreibungen gegliedert waren. Die Sprache des Minnesangs war das Mittelhochdeutsche, das im Laufe der Jahrhunderte jedoch verschiedene Veränderungen erfuhr.
Berühmte Minnesänger waren etwa Walther von der Vogelweide, Neidhart von Reuental und Oswald von Wolkenstein. Die Lieder dieser Minnesänger sind bis heute erhalten und geben Einblicke in die Kultur und die Vorstellungen von Liebe und Ehre im mittelalterlichen Deutschland.
Der Minnesang hat einen großen Einfluss auf die spätere deutsche Dichtung gehabt und gilt als Vorläufer der deutschen Romantik. Die Tradition des Minnesangs endete mit dem Aufkommen der Renaissance und der Reformation im 16. Jahrhundert.
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