Die Machtergreifung war der Prozess, durch den Adolf Hitler und die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) die politische Macht in Deutschland übernahmen. Sie begann im Januar 1933 und dauerte bis zur Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur im Jahr 1934.
Die Machtergreifung wurde durch mehrere politische und historische Faktoren begünstigt. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Vertrag von Versailles war Deutschland politisch und wirtschaftlich geschwächt. In dieser Zeit herrschte eine hohe Arbeitslosigkeit und eine allgemeine Unzufriedenheit mit der Weimarer Republik. Hitler und die NSDAP nutzten geschickt diese Unzufriedenheit aus und versprachen dem deutschen Volk die Wiederherstellung von Größe und Stolz.
Der entscheidende Moment für die Machtergreifung war der 30. Januar 1933, als Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde. Dies geschah aufgrund einer Koalitionsvereinbarung zwischen der NSDAP und der konservativen Deutschnationalen Volkspartei unter der Führung von Franz von Papen. Nach der Ernennung von Hitler begann der Prozess der Ausschaltung politischer Gegner und der Errichtung eines autoritären Regimes.
Die erste Maßnahme war der Reichstagsbrand am 27. Februar 1933, den die NSDAP als Vorwand für die Verabschiedung des Reichstagsbrandverordnung nutzte. Diese Verordnung erlaubte es der Regierung, Grundrechte und Bürgerfreiheiten außer Kraft zu setzen und politische Gegner zu verhaften und zu verfolgen. Es folgten die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes am 23. März 1933, das Hitler diktatorische Befugnisse gab, sowie das Verbot der Gewerkschaften und anderer politischer Parteien.
Die NSDAP nutzte Propaganda und staatliche Kontrolle der Medien, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen und Widerstand gegen das Regime zu unterdrücken. Oppositionsparteien und -gruppen wurden verboten oder terrorisiert, und die Geheime Staatspolizei (Gestapo) wurde gegründet, um politische Gegner zu überwachen und zu verhaften.
Die Machtergreifung führte zur Errichtung einer totalitären Diktatur in Deutschland, die zahlreiche Ideologien wie Rassismus, Antisemitismus und Expansionismus propagierte. Sie hatte verheerende Auswirkungen auf die deutsche Gesellschaft und führte letztendlich zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und zum Holocaust.
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