Was ist leninismus?

Leninismus ist eine politische Ideologie, die auf den Ideen von Wladimir Lenin, dem Führer der Bolschewiki und Gründervater der Sowjetunion, basiert. Leninismus wird oft als eine Weiterentwicklung des Marxismus betrachtet, da Lenin die marxistische Theorie weiterentwickelt und auf die spezifischen Bedingungen in Russland angewendet hat.

Ein zentrales Element des Leninismus ist der revolutionäre Vangardismus, der besagt, dass eine kleine revolutionäre Elite die Arbeiterklasse anführen und die Revolution vorantreiben sollte. Diese Vorherrschaft der Arbeiterklasse, die oft als Diktatur des Proletariats bezeichnet wird, wird als Mittel angesehen, um eine klassenlose Gesellschaft zu erreichen.

Ein weiteres wichtiges Konzept des Leninismus ist der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus. Lenin argumentierte, dass kapitalistische Länder in den späten Stadien des Kapitalismus dazu neigen, Imperialismus zu betreiben – das heißt, sie streben nach Expansion und erobern Ressourcen anderer Länder.

Leninismus betont auch die Bedeutung einer starken kommunistischen Partei, die als Kaderorganisation fungiert und den revolutionären Kampf leitet. Die Partei soll sich aus den am meisten bewussten und engagierten Mitgliedern der Arbeiterklasse zusammensetzen und über eine klare ideologische Linie sowie Disziplin verfügen.

Leninismus hat einen starken Einfluss auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts gehabt, insbesondere in Ländern wie Russland, China, Kuba und Vietnam, in denen kommunistische Revolutionen stattfanden und/oder kommunistische Regimes errichtet wurden. Es gibt jedoch auch Kritiken am Leninismus, insbesondere im Hinblick auf seine Umsetzung in der Praxis, da er manchmal zu autoritären Regimen und Einschränkungen der individuellen Freiheiten geführt hat.