Was ist kykladenkultur?

Die Kykladenkultur war eine alte ägäische Kultur, die auf den Kykladeninseln in der südlichen Ägäis zwischen 3200 und 2000 v. Chr. existierte. Die Kykladeninseln umfassen mehr als 200 Inseln, von denen die wichtigsten Delos, Mykonos, Santorin und Paros sind.

Die Kykladenkultur ist bekannt für ihre bemerkenswerte Kunst und keramische Produktion. Eine der bekanntesten Kunstformen der Kykladenkultur sind die sogenannten "Kykladenidole". Dies sind kleine, abstrakte menschenähnliche Figuren, die aus Marmor geschnitzt wurden und oft eine stilisierte Darstellung des menschlichen Körpers zeigen. Die Figuren sind meistens nackt und haben charakteristische Merkmale wie flache Gesichter, Furchen als Darstellung von Haaren und einfache Körperproportionen. Es wird vermutet, dass diese Figuren religiösen oder kultischen Zwecken dienten.

Die Kykladenkultur war auch für ihre fortschrittliche keramische Produktion bekannt. Die Kykladenkeramik zeichnet sich durch ihre feine Verarbeitung und ihr elegantes Design aus. Gefäße wie Tassen, Krüge und Schalen wurden oft mit geometrischen Mustern, wie Spiralen, Dreiecken und Wellen, verziert. Die Farben der Kykladenkeramik waren meist in den natürlichen Farben des Tons gehalten, wie rot, braun und schwarz.

Die Kykladenkultur hatte auch enge Beziehungen zu anderen ägäischen Kulturen, wie z.B. der minoischen Kultur auf Kreta. Es gibt Hinweise auf Handel und kulturellen Austausch zwischen den Kykladeninseln und Kreta, insbesondere im Bereich der Handwerkskunst und des Handels mit Rohstoffen wie Marmor und Obsidian.

Die Kykladenkultur verschwand um 2000 v. Chr., vermutlich aufgrund von Veränderungen im sozio-politischen Umfeld und möglicherweise auch aufgrund von Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüchen auf Santorin. Die kulturellen Erinnerungen an die Kykladenkultur wurden jedoch von den folgenden zivilisatorischen Entwicklungen in der ägäischen Region aufgenommen und weiterentwickelt.