Kunstmärchen sind eine Form der mündlichen oder schriftlichen Erzählung, die sich von traditionellen Volksmärchen unterscheidet. Sie wurden im 18. und 19. Jahrhundert von Schriftstellern geschaffen, um moralische oder soziale Botschaften zu vermitteln.
Anders als Volksmärchen, die oft anonym überliefert wurden, sind Kunstmärchen das Werk einzelner Autoren wie Hans Christian Andersen, den Brüdern Grimm oder Oscar Wilde. Diese Autoren schufen neue Geschichten, die sich an der Form und Struktur von Märchen orientierten, aber oft eine eigene Geschichte und Botschaft hatten.
Kunstmärchen zeichnen sich oft durch poetische Sprache und einen ausgeprägten Einfluss der Romantik aus. Sie nutzen oft fantastische Elemente wie sprechende Tiere, Zauberei oder magische Gegenstände. Allerdings dienen diese Elemente oft als Metaphern für reale menschliche Erfahrungen oder Probleme.
Ein Beispiel für ein bekanntes Kunstmärchen ist "Die kleine Meerjungfrau" von Hans Christian Andersen. Dieses Märchen erzählt die Geschichte einer Meerjungfrau, die sich in einen Menschen verliebt und bereit ist, viele Opfer zu bringen, um bei ihm zu sein. Das Märchen vermittelt eine moralische Botschaft über Selbstaufopferung und die Kraft der wahren Liebe.
Kunstmärchen haben einen großen Einfluss auf die Literatur und werden auch heute noch von Autoren weitergeschrieben. Sie haben dazu beigetragen, das Genre des Märchens zu erweitern und neue Möglichkeiten für kreative Geschichtenerzählung zu eröffnen.
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