Was ist kristallnaach?

Die "Kristallnacht" war eine Reihe gewalttätiger Übergriffe gegen Juden, jüdische Geschäfte und Synagogen, die am 9. und 10. November 1938 in Deutschland stattfand. Diese Pogrome markierten einen dramatischen Wendepunkt in der nationalsozialistischen Judenpolitik und gelten oft als Beginn des Holocausts.

Die Gewaltexzesse begannen nach der Ermordung eines deutschen Diplomaten, Ernst vom Rath, durch einen jüdischen Jugendlichen am 7. November 1938 in Paris. Die Nationalsozialisten nutzten diesen Vorfall als Vorwand, um eine landesweite Gewaltaktion gegen Juden zu inszenieren.

Während der Kristallnacht wurden jüdische Geschäfte, Synagogen und Wohnungen systematisch zerstört und geplündert. In vielen Fällen griffen SA- und SS-Einheiten Juden an und misshandelten sie, während die Polizei meist passiv zusah oder die Täter unterstützte. Hunderte Menschen wurden getötet, Tausende wurden verhaftet und in Konzentrationslager deportiert.

Die Bezeichnung "Kristallnacht" oder "Reichskristallnacht" rührt von den zahlreichen Glasscherben, die die Straßen nach den Zerstörungen bedeckten. Viele Synagogen wurden angezündet, darunter die berühmte Synagoge in der Fasanenstraße in Berlin, die daraufhin völlig ausbrannte. Die nationalsozialistische Propaganda versuchte, die Gewaltaktion als angeblichen spontanen Volkszorn darzustellen, obwohl es klare Beweise dafür gibt, dass die Angriffe von der Parteiführung organisiert wurden.

Die Pogrome der Kristallnacht hatten weitreichende Folgen für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland. Sie wurden zur Auswanderungswelle von Juden aus Deutschland und zur wirtschaftlichen Boykottierung jüdischer Unternehmen durch die Bevölkerung und den Staat selbst. Außerdem waren sie ein deutliches Zeichen für die Welt, dass die systematische Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland begonnen hatte.