Das Kindchenschema ist ein Begriff aus der Entwicklungspsychologie und bezieht sich auf bestimmte Merkmale von Säuglingen oder jungen Tieren, die beim Betrachter ein instinktives Gefühl der Fürsorge hervorrufen. Das Konzept wurde erstmals von dem österreichischen Kinderarzt und Psychoanalytiker Konrad Lorenz beschrieben.
Das Kindchenschema umfasst verschiedene Merkmale, die typischerweise bei Babys oder jungen Tieren vorkommen, wie große Augen, eine hohe Stirn, eine kleine Nase und Mund, rundliche Wangen, eine hohe Stimme und ein kleiner Körper mit großen Köpfen im Vergleich zum Rest des Körpers.
Es wird angenommen, dass das Kindchenschema eine evolutionsbiologische Funktion hat und den Überlebensinstinkt bei erwachsenen Individuen auslöst, indem es die Bereitschaft zur Fürsorge, Beschützung und Betreuung hervorruft.
Studien haben gezeigt, dass das Vorhandensein des Kindchenschemas Auswirkungen auf das Verhalten von Erwachsenen haben kann. Es wurde festgestellt, dass Menschen dazu neigen, auf Reize zu reagieren, die dem Kindchenschema entsprechen, indem sie eine positive Einstellung zu diesen Objekten oder Personen entwickeln und sie eher schützen und unterstützen.
Das Kindchenschema wird auch in der Werbung und im Marketing verwendet, um Produkte attraktiver zu machen. Es wird beispielsweise oft in Werbung für Babynahrung, Spielzeug oder Haustiere eingesetzt, um positive Gefühle beim Betrachter auszulösen und das Interesse zu wecken.
Es ist wichtig anzumerken, dass das Kindchenschema nicht nur auf Babys oder jungen Tieren beschränkt ist, sondern auch bei Erwachsenen oder anderen Objekten verwendet werden kann, die ähnliche Merkmale aufweisen.
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