Was ist karl-fischer-verfahren?

Das Karl-Fischer-Verfahren ist eine chemische Methode zur Bestimmung des Wassergehalts in einer Substanz. Es wurde nach dem Chemiker Karl Fischer benannt, der es 1935 entwickelt hat.

Das Verfahren basiert auf der Reaktion von Schwefeldioxid mit Wasser in Anwesenheit einer Basis. Dabei entsteht Schweflige Säure, die dann mit einer Jodverbindung (Iod und Iodid-Ion) reagiert. Das Iod wird dabei reduziert und kann durch eine Indikatorsubstanz, wie Stärke, nachgewiesen werden.

Bei der Durchführung des Verfahrens wird die zu untersuchende Substanz mit einer Karl-Fischer-Reagenzlösung vermischt. Die Reagenzlösung besteht aus Schwefeldioxid, einer Base wie Pyridin oder Imidazol, Lösungsmittel und Indikator. Durch das Mischen erfolgt die Reaktion des Wassers mit Schwefeldioxid, wodurch Schweflige Säure entsteht. Die Schweflige Säure reagiert wiederum mit der Iodverbindung und das Iod wird reduziert. Durch den Farbumschlag des Indikators kann der Wassergehalt bestimmt werden.

Das Karl-Fischer-Verfahren wird vor allem in der chemischen Analytik eingesetzt, um den Wassergehalt in Lösungen, Feststoffen oder Gasen zu bestimmen. Es ist besonders genau und empfindlich, da es auch sehr geringe Mengen an Wasser detektieren kann. Das Verfahren wird in vielen Branchen verwendet, wie z.B. in der Lebensmittelindustrie, Pharmaindustrie, Petrochemie und Umweltanalytik.

Es gibt auch verschiedene Varianten des Karl-Fischer-Verfahrens, wie z.B. das volumetrische Karl-Fischer-Verfahren, bei dem die Reaktion titriert wird, oder das coulometrische Karl-Fischer-Verfahren, bei dem der Wassergehalt über die elektrische Ladung während der Reaktion bestimmt wird.

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