Kaddisch ist ein jüdisches Totengebet, das traditionell von den Hinterbliebenen rezitiert wird, um die Seele des Verstorbenen zu ehren und Gott zu preisen. Das Gebet ist ein wichtiger Bestandteil des Trauerrituals im Judentum.
Der Kaddisch wird in aramäischer Sprache gesprochen und ist eine der ältesten tradierten Texte im Judentum. Es besteht aus Lobpreisungen Gottes und enthält keine direkte Erwähnung des Todes oder des Verstorbenen. Stattdessen wird Gott für seine Gerechtigkeit und seinen Segen gepriesen.
Traditionell wird der Kaddisch von den männlichen Mitgliedern der Gemeinde gesprochen, aber heutzutage nehmen Frauen immer häufiger am Gebet teil. Es wird normalerweise während der Trauerperiode gesprochen, die in den ersten 30 Tagen nach dem Tod des Verstorbenen fällt. Es gibt auch spezielle Anlässe, an denen der Kaddisch rezitiert wird, wie zum Beispiel zum Jahrestag des Todes oder bei bestimmten jüdischen Feiertagen.
Der Kaddisch wird in der Synagoge während des Gebetssammlungen oder Minyan, das aus mindestens zehn erwachsenen Juden besteht, gesprochen. Es ist ein Ausdruck des Glaubens an den Segen und die Barmherzigkeit Gottes, auch in Zeiten des Verlustes und der Trauer. Der Kaddisch gehört zu den Kernprinzipien des jüdischen Glaubens und drückt auch die Hoffnung auf eine zukünftige Auferstehung und das ewige Leben aus.
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