Was ist jesiden?

Die Jesiden sind eine religiöse Minderheit mit einem einzigartigen Glaubenssystem. Sie praktizieren eine monotheistische Religion, die auf mündlicher Überlieferung basiert und Elemente aus verschiedenen Religionen wie dem Zoroastrismus, dem Judentum, dem Christentum und dem Islam enthält.

Die meisten Jesiden leben im Nordirak, insbesondere in der Region Sinjar, und in benachbarten Ländern wie Syrien, der Türkei und dem Iran. Es gibt jedoch auch jesidische Gemeinschaften in anderen Teilen der Welt, einschließlich Europa und den USA.

Die Jesiden sind Opfer schwerwiegender Diskriminierung, Verfolgung und Gewalt durch verschiedene extremistische Gruppen wie zum Beispiel den Islamischen Staat (ISIS) geworden. Im Jahr 2014 wurden Tausende jesidische Männer getötet und jesidische Frauen und Mädchen entführt und sexuell versklavt. Dies führte zu einer internationalen Empörung und Hilfeleistungen für die betroffenen Gemeinschaften.

Das religiöse Oberhaupt der Jesiden wird als Baba Sheikh oder Qewalscha bezeichnet. Die jesidische Religion hat eine starke mündliche Überlieferung, da es bis vor kurzem keinen zentralen heiligen Text gab. Die Jesiden glauben an eine Schöpfungsmythe, in der die Welt von einem Engel namens Melek Taus geschaffen wurde.

Die jesidische Gemeinschaft hat ihre eigenen religiösen Feiertage und Rituale, darunter das Newroz-Fest, das die Ankunft des Frühlings feiert, und das Ezidkhan-Fest, das den Glauben und die Gemeinschaft der Jesiden zusammenbringt.

Es gibt verschiedene Untergruppen innerhalb der jesidischen Gemeinschaft, die sich in Bezug auf die soziale Organisation und bestimmte religiöse Praktiken leicht unterscheiden. Frauen spielen eine wichtige Rolle im jesidischen Glauben und haben hohe soziale und religiöse Positionen inne.

Die Jesiden sind bemüht, ihre Kultur und ihren Glauben trotz der Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen, am Leben zu erhalten. Sie setzen sich für mehr Anerkennung und Schutz ihrer religiösen Rechte und den Wiederaufbau ihrer Gemeinschaften in ihrer Heimat ein.