Was ist humanismus?

Der Humanismus ist eine philosophische und weltanschauliche Bewegung, die den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung stellt. Er betont die Würde, die Freiheit und die Autonomie des Individuums sowie dessen Fähigkeit zur Vernunft und zur Selbstbestimmung.

Der Humanismus entstand in der Zeit der Renaissance im 14. und 15. Jahrhundert in Europa als Gegenbewegung zum mittelalterlichen Glauben an die Allmacht Gottes und die Unterordnung des Menschen. Er orientierte sich an den antiken klassischen Werten und Idealen, wie dem Streben nach Wissen, Schönheit und Tugend.

Im Humanismus steht die Bildung des Menschen im Vordergrund. Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, das Lernen und Wissen sind zentrale Werte. Humanistische Bildung zielt darauf ab, den Menschen zu einem kritischen, selbstreflektierten und solidarischen Mitglied der Gesellschaft zu erziehen.

Der Humanismus betont auch die Bedeutung der Humanität und der Humanität des Menschen gegenüber anderen Menschen. Es geht um Mitgefühl, gegenseitiges Verständnis und eine menschenzentrierte Ethik. Der Humanismus steht für Toleranz und Respekt gegenüber unterschiedlichen Überzeugungen und Lebensweisen.

Im Laufe der Geschichte haben sich verschiedene Ausprägungen des Humanismus entwickelt, wie zum Beispiel der Renaissance-Humanismus, der säkulare Humanismus und der humanistische Atheismus. Der Humanismus hat einen starken Einfluss auf die Kultur, die Kunst, die Politik und die Gesellschaft insgesamt gehabt und prägt bis heute unsere Vorstellungen von Menschlichkeit und Aufklärung.