Howell-Jolly-Körperchen sind kleine intrazelluläre Einschlüsse, die in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) vorkommen können. Sie werden nach dem amerikanischen Arzt William Henry Howell und dem kanadischen Arzt Justin Marie Jolly benannt, die sie unabhängig voneinander entdeckten.
Normalerweise werden alterierte oder geschädigte rote Blutkörperchen von der Milz entfernt. Wenn jedoch die Milzfunktion beeinträchtigt ist oder nicht vorhanden ist, können Howell-Jolly-Körperchen im Blutkreislauf auftreten. Dies kann bei bestimmten Erkrankungen wie der asplastischen Anämie, der Sichelzellkrankheit, der myelodysplastischen Syndromen oder bei Menschen nach einer Splenektomie (Entfernung der Milz) auftreten.
Howell-Jolly-Körperchen sind dunkel gefärbte Körnchen, die im Zytoplasma der Erythrozyten sichtbar sind. Sie repräsentieren fragmentierte DNA, die normalerweise von den Erythrozyten entfernt werden sollte. Das Vorhandensein von Howell-Jolly-Körperchen in einer Blutprobe kann ein Hinweis auf eine verminderte Funktion der Milz sein.
Der Nachweis von Howell-Jolly-Körperchen erfolgt üblicherweise durch eine mikroskopische Untersuchung eines gefärbten Blutausstrichs. Bei gesunden Menschen sind sie normalerweise nicht vorhanden oder in sehr geringer Anzahl. Ihre Anwesenheit kann jedoch bei einer Anzahl von Zuständen beobachtet werden und dient als Hinweis auf ein Problem mit der Milzfunktion.
Howell-Jolly-Körperchen haben in der Regel keine klinische Bedeutung, es sei denn, sie treten in übermäßiger Anzahl auf. In diesem Fall kann eine weitere Untersuchung erforderlich sein, um die zugrunde liegende Erkrankung zu identifizieren und zu behandeln.
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