Was ist hildebrandslied?

Das Hildebrandslied ist ein althochdeutsches Heldenlied aus dem 9. Jahrhundert. Es ist das einzige erhaltene Beispiel für germanische Heldendichtung in deutscher Sprache und stellt einen bedeutenden Meilenstein in der deutschen Literaturgeschichte dar.

  • Inhalt: Das Lied handelt von der tragischen Begegnung und dem Kampf zwischen Vater und Sohn, Hildebrand und Hadubrand. Hildebrand, ein alter Krieger in Diensten des Ostgotenkönigs Dietrich von Bern, kehrt nach langer Abwesenheit in seine Heimat zurück. Dort trifft er auf seinen Sohn Hadubrand, der ihn nicht erkennt und ihn als Feind betrachtet. Es kommt zum Kampf, dessen Ausgang im Fragment nicht überliefert ist.

  • Themen: Zentrale Themen des Hildebrandslieds sind:

    • Vater-Sohn-Konflikt: Der Kampf zwischen Generationen und die daraus resultierenden tragischen Konsequenzen.
    • Loyalität: Die Verpflichtung gegenüber dem Lehnsherrn und die damit einhergehenden moralischen Dilemmata.
    • Ehre: Der hohe Stellenwert von Ehre und Ansehen in der germanischen Kriegerkultur.
    • Schicksal: Die Unausweichlichkeit des Schicksals und die Ohnmacht des Einzelnen gegenüber höheren Mächten.
  • Überlieferung: Das Hildebrandslied ist nur fragmentarisch überliefert und befindet sich auf zwei Pergamentblättern, die in einem theologischen Codex aus dem Kloster Fulda gefunden wurden.

  • Bedeutung: Das Hildebrandslied gibt Einblicke in die Wertvorstellungen und Lebensumstände der germanischen Kriegerkultur und ist ein wichtiges Zeugnis der althochdeutschen Sprache und Dichtung. Es hat bis heute Künstler und Wissenschaftler inspiriert und zu zahlreichen Interpretationen angeregt.