Was ist herpesviridae?

Herpesviridae

Die Herpesviridae sind eine große Familie von DNA-Viren, die sowohl Menschen als auch Tiere infizieren können. Sie zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, lebenslange, latente Infektionen zu etablieren.

  • Grundlegende Eigenschaften:

    • Doppelsträngiges DNA-Genom
    • Ikosaedrisches Kapsid
    • Lipidhülle (Envelope)
    • Große Genomgröße, was zu einer komplexen Replikation und Genexpression führt.
  • Klassifikation:

    Die Familie Herpesviridae ist in drei Unterfamilien unterteilt:

    • Alphaherpesviren: Schnell replizierend, zerstören Zellen, verursachen häufig latente Infektionen in sensorischen Ganglien (z. B. Herpes%20simplex%20Virus (HSV-1 und HSV-2), Varizella-Zoster-Virus (VZV)).

    • Betaherpesviren: Langsam replizierend, zeigen Zytomegalie (Zellvergrößerung), verursachen Latenz in sekretorischen Drüsen und lymphoretikulären Zellen (z. B. Zytomegalievirus (CMV), Humanes Herpesvirus 6 (HHV-6), Humanes Herpesvirus 7 (HHV-7)).

    • Gammaherpesviren: Replizieren und verursachen Latenz in Lymphozyten (z. B. Epstein-Barr-Virus (EBV), Humanes Herpesvirus 8 (HHV-8), auch bekannt als Kaposi-Sarkom-assoziiertes Herpesvirus (KSHV)).

  • Übertragung:

    Herpesviren werden typischerweise durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten (z. B. Speichel, Genitalsekrete) oder durch Inhalation von Tröpfchen übertragen.

  • Pathogenese:

    • Lytische Infektion: Virusreplikation führt zur Zerstörung der Wirtszelle.
    • Latente Infektion: Das Virus persistiert im Wirt in einer inaktiven Form, ohne aktive Replikation. Es kann jedoch zu einer Reaktivierung kommen, die wieder zu einer lytischen Infektion führt.
    • Reaktivierung: Auslöser wie Stress, Immunsuppression oder Sonnenlicht können zur Reaktivierung des latenten Virus und zum Ausbruch von Symptomen führen.
  • Wichtige humane Herpesviren und assoziierte Erkrankungen:

  • Diagnose:

    • Virusisolierung
    • Direkter Antigen-Nachweis (z. B. Immunfluoreszenz)
    • Nukleinsäure-Amplifikationstests (NAATs, z. B. PCR)
    • Serologie (Antikörpernachweis)
  • Behandlung:

    • Antivirale%20Medikamente (z. B. Acyclovir, Valacyclovir, Ganciclovir) können die Virusreplikation hemmen und die Symptome lindern.
    • Es gibt keinen kurativen Behandlung, aber antivirale Medikamente können Ausbrüche reduzieren und die Schwere der Symptome verringern. Impfstoffe sind für einige Herpesviren verfügbar (z. B. VZV-Impfstoff).

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