Was ist henkersmahlzeit?

Die Henkersmahlzeit ist ein historischer Begriff, der sich auf die letzte Mahlzeit bezieht, die einem zum Tode verurteilten Straftäter vor der Hinrichtung serviert wird. Diese Tradition war vor allem im 18. und 19. Jahrhundert verbreitet und ist in den meisten Ländern Geschichte.

Die Henkersmahlzeit wurde oft als ein letzter Akt der Gnade betrachtet, um dem Verurteilten einen gewissen Trost und eine würdige Verabschiedung zu ermöglichen. Die genaue Zusammensetzung und der Inhalt der Mahlzeit hing von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem sozialen Status des Verurteilten, dem Ernst der begangenen Verbrechen und den zur Verfügung stehenden Ressourcen.

In einigen Fällen bestand die Henkersmahlzeit aus reichhaltigen Gerichten wie einem saftigen Steak, Austern, Wein und anderen Delikatessen. In anderen Fällen bestand sie lediglich aus einfachem Essen wie Brot und Wasser. In manchen Regionen war es auch üblich, dem Verurteilten eine Zigarette oder einen Schnaps anzubieten, um ihn auf die bevorstehende Hinrichtung vorzubereiten.

Es gab jedoch auch Fälle, in denen Verurteilte keine Henkersmahlzeit erhielten, entweder aufgrund von Geldmangel oder aus dem Wunsch heraus, den Verurteilten zusätzlich zu bestrafen. In solchen Fällen hatte der Verurteilte oft die Möglichkeit, sich von seinen Angehörigen oder Geistlichen verabschieden zu lassen, bevor er zur Hinrichtung geführt wurde.

Heutzutage wird der Begriff "Henkersmahlzeit" meist metaphorisch verwendet, um eine letzte Mahlzeit oder ein letztes Vergnügen zu beschreiben, das man sich gönnt, bevor man eine schwierige oder gefährliche Aufgabe in Angriff nimmt.

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