Was ist hanse?

Die Hanse war eine Vereinigung von Städten im nordeuropäischen Raum während des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Sie entstand im 12. Jahrhundert und erreichte ihren Höhepunkt im 14. und 15. Jahrhundert. Das Wort "Hanse" stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet "Gemeinschaft" oder "Gilde".

Die Mitgliedsstädte der Hanse waren vor allem wichtige Handelsstädte an der Nord- und Ostseeküste Europas. Zu den bekanntesten Städten zählten Lübeck, Hamburg, Bremen, Rostock und Danzig. Die Hansestädte bildeten ein Handelsnetzwerk, um gemeinsam ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen und den Handel zu fördern.

Eines der wichtigsten Ziele der Hanse war es, die Sicherheit der Handelswege zu gewährleisten. Dazu wurden gezielt Piraten bekämpft und Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Durch den gemeinsamen Handelsverbund konnten die Hansestädte auch günstigere Handelskonditionen aushandeln.

Die Hanse kontrollierte den Handel mit Produkten wie Getreide, Fisch, Holz, Salz, Tuchwaren und Metallen. Sie hatte auch ihre eigenen Handelskontore in entfernten Städten wie London, Bergen und Brügge. Dort konnten die Hansekaufleute ihre Waren lagern und Handel treiben.

Die Hanse hatte eine eigene Rechtsordnung, die sogenannte "Hanserecht". Dieses Rechtssystem regelte nicht nur den Handel, sondern auch das Verhalten der Mitgliedsstädte untereinander. Die Hanse beteiligte sich auch aktiv an politischen und militärischen Angelegenheiten, insbesondere im Zusammenhang mit dem Kampf gegen die Vitalienbrüder, eine Gruppe von Seeräubern.

Mit dem Aufkommen der Entdeckungsreisen, dem Beginn der Überseehandel und dem Niedergang des Städtebundes verlor die Hanse ab dem 16. Jahrhundert an Bedeutung. Heute erinnern viele Orte und Gebäude in den ehemaligen Hansestädten noch an die einstige wirtschaftliche und politische Macht der Hanse.